Hämorrhoiden: zu Unrecht ein Tabuthema

Hinter dem schambehafteten Satz "Ich habe Hämorrhoiden" steckt vor allem eines: ein großes Missverständnis. Jeder Mensch hat Hämorrhoiden und das ist gut so! Denn Hämorrhoiden sind Teil eines gesunden Körpers und tragen zu unserer Gesundheit bei.

Umgangssprachlich wird der Begriff jedoch gerne für ein Krankheitsbild verwendet, das erst durch eine untypische Vergrößerung der Hämorrhoiden entsteht. Schätzungen zu Folge sind etwa 50% aller über 30-Jährigen betroffen. Männer leiden Studien nach häufiger unter vergrößerten Hämorrhoiden als Frauen. Es kann davon ausgegangen werden, dass 70% der männlichen Bevölkerung im Laufe ihres Lebens eine Hämorrhoiden-Diagnose erhalten.


Das wichtige Gefäßpolster: nicht von Natur aus gefährlich

Hämorrhoiden (haima = Blut, rhein = fließen, griechisch) sind die für den Körper sehr wichtigen Hämorrhoidalpolster. Die gut durchbluteten Gefäßpolster, die ringförmig angeordnet am Ausgang des Enddarms sitzen, liegen unter der Schleimhaut im Analkanal. Die kleinen Gefäße fungieren als Schwellkörper. Sie werden durch ein engmaschiges Netzwerk aus Venen und Arterien mit Blut befüllt, um zusammen mit dem Schließmuskel für die vollständige Schließung des Enddarms zu sorgen. Sie können großem Druck standhalten. Zum Beispiel dann, wenn Menschen husten oder niesen.

In ihrer Ursprungsform besteht bei Hämorrhoiden kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil. Erst eine Beeinträchtigung ihrer Funktion kann unangenehme Folgen nach sich ziehen. Sobald das Blut sich staut und nicht mehr abfließen kann, vergrößern sich die Hämorrhoiden. Dann tritt eine Erkrankung ein, die ärztlicher Behandlung bedarf.

 

Symptome: so äußern sich vergrößerte Hämorrhoiden

Vergrößerte Hämorrhoiden treten in vier nach Schweregrad gestaffelten Stadien auf. Für Betroffene äußern sie sich schon früh vor allem durch folgende Beschwerden:

  • Juckreiz

  • Brennen

  • Nässen

  • Fremdkörpergefühl

  • Druckgefühl

  • Schmerzen beim Sitzen

  • Schleim oder Blut im Stuhl

  • Stuhl bei Blähungen

Bei diesen Symptomen handelt es sich nicht um eindeutig zuweisbare Vorzeichen eines Hämorrhoidalleidens. Nicht immer handelt es sich bei diesen Beschwerden um Begleiterscheinungen von vergrößerten Hämorrhoiden. Solltest du unter einem oder mehreren der aufgelisteten Symptome leiden, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Die vier Stadien der Hämorrhoiden

Die vier Stadien, in die vergrößerte Hämorrhoiden anhand ihrer Schweregrade unterteilt werden, grenzen sich folgendermaßen voneinander ab:

Hämorrhoiden ersten Grades:

In diesem Stadium verursachen Hämorrhoiden kaum Beschwerden. Lediglich Blut im Stuhl kann auf eine Vergrößerung der Gefäße hinweisen. Sie sind von außen nicht sicht- oder tastbar. Um sie zu diagnostizieren, ist eine proktologische Begutachtung notwendig.

Hämorrhoiden zweiten Grades:

Hämorrhoiden zweiten Grades werden bei der Darmentleerung eventuell aus dem After gedrückt. Man spricht in diesem Fall von einem hämorrhoidalen Vorfall. Die Hämorrhoiden ziehen sich in diesem Vergrößerungszustand noch selbstständig in den Darm zurück. Die Beschwerden umfassen nun Brennen, Juckreiz und verstärkte Blutungen. Betroffene haben zudem das Gefühl, die Stuhlentleerung finde nicht vollständig statt.

Hämorrhoiden dritten Grades:

Im dritten Stadium ziehen sich die Hämorrhoiden nicht mehr von alleine in den Enddarm zurück. Sie können jedoch zurückgedrückt (reponiert) werden. Sie sind ständig sicht- sowie tastbar und verursachen moderate bis starke Schmerzen. Durch die wiederholte Ausstülpung der Hämorrhoiden wird die empfindliche Haut gereizt und Ekzeme können entstehen.

Hämorrhoiden vierten Grades:

Im ausgeprägtesten Stadium befinden sich die Hämorrhoiden, auch "Äußere Hämorrhoiden" genannt, dauerhaft außerhalb des Afters. Sie können nicht mehr zurückgedrückt werden. Zu den oben aufgelisteten Beschwerden kommt nun häufig auch eine augenscheinliche Stuhlinkontinenz. Durch den Vorfall der Hämorrhoiden oder der Enddarmschleimhaut kann es zu Stuhlschmieren kommen. Entzündungen und Analvenenthrombosen sind im vierten Grad keine Seltenheit. Die Schmerzen können unerträglich werden. Spätestens jetzt muss ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden. Eine OP ist unumgänglich.

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Ursachen und Risikofaktoren von Hämorrhoidalleiden: das begünstigt die krankhafte Veränderung von Hämorrhoiden

Vergrößerten Hämorrhoiden gehen unterschiedlichste Auslöser voraus. Jeder Mensch kann betroffen sein. Während einige Ursachen beeinflussbar sind, gibt es auch erblich bedingte Risikofaktoren, wie zum Beispiel eine Bindegewebsschwäche, die die Wahrscheinlichkeit eines Hämorrhoidalleidens erhöhen.

Chronische Verstopfungen können zu einer Vergrößerung der Hämorrhoiden im Gefäßpolster führen. Der aufgebaute Druck stört die Durchblutung und führt zu den Beschwerden. Dabei begeben sich Betroffene oft unbeabsichtigt in einen Teufelskreis. Je schlimmer die Hämorrhoiden sind, desto mehr haben Patienten und Patientinnen das Gefühl, ihren Darm mit erhöhtem Druck entleeren zu müssen. Dieser verschlimmert wiederum die Situation. Die Beschwerden nehmen zu.

Unzureichende Bewegung und eine ballaststoffarme Ernährung führen zu einer nicht optimalen Darmtätigkeit. Überdies führt ein Mangel an Bewegung mitunter zu Übergewicht, das ebenfalls als Risikofaktor für Hämorrhoiden gilt. Das Gewicht drückt auf den Enddarm und die Blutzufuhr wird behindert. Darauf reagieren die empfindlichen Gefäßpolster mit einer Erweiterung. Das Heben schwerer Lasten und Schwangerschaften können ebenfalls Ursache vergrößerter Hämorrhoiden sein. Übermäßige sportliche Betätigung, wie zum Beispiel Kraftsport oder Sportarten, die Springbewegungen voraussetzen, wie beispielsweise Tennis, kann ein Faktor sein, der Hämorrhoiden begünstigt. Besonders Menschen, die bereits Probleme mit vergrößerten Hämorrhoiden haben, sollten diese Sportarten nur in Maßen betreiben oder ganz darauf verzichten.

Hämorrhoidalleiden: so wird die Diagnose gestellt

Hämorrhoidale Beschwerden gehören zu den Krankheiten, die von Patienten und Patientinnen oft als unangenehm empfunden werden. Scham und Unsicherheit führen dazu, dass häufig zu spät ärztlicher Rat eingeholt wird. Dabei ist es wichtig, schon erste Vorboten ernst zu nehmen. Je eher Hämorrhoiden diagnostiziert werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einfachste Behandlungsstrategien anschlagen. Werden deine Hämorrhoiden erst im fortgeschrittenen Stadium behandelt, musst du dich vermutlich einer Operation unterziehen. Diese ist zwar minimal invasiv, allerdings ist eine Vollnarkose immer mit einem gewissen Risiko verbunden.

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Diese Untersuchungsmethoden kommen bei Hämorrhoidalleiden zur Anwendung

Um sicherzustellen, dass es sich bei der Ursache für die Beschwerden tatsächlich um vergrößerte Hämorrhoiden handelt, führt der Arzt oder die Ärztin in der Regel eine Enddarmspiegelung durch. Eine Spiegelung des gesamten Darmes kommt ebenfalls in Frage. Insbesondere dann, wenn unklar ist, ob die Beschwerden tatsächlich von Hämorrhoiden herrühren. Für die Spiegelungen werden spezielle endoskopische Geräte verwendet. Vielen Menschen ist eine derartige Untersuchung unangenehm, doch nur sie gibt Sicherheit über die Ursache. Sie ist zudem schmerzfrei und dauert im Schnitt nur 15 Minuten. Wenn du dich damit wohler fühlst, kann der entsprechende Bereich mit einer Salbe betäubt werden.

Welcher Arzt kann bei Beschwerden am After aufgesucht werden?

Bei Unsicherheit sollte dein erster Gang dich stets zum Hausarzt beziehungsweise der Hausärztin führen. Hier wird nach der Besprechung der Symptome eine erste Untersuchung durchgeführt und eine Überweisung ausgestellt. Die Gastroenterologie sowie die Proktochirurgie sind die richtigen Anlaufstellen für Menschen mit Hämorrhoidalleiden. Hämorrhoiden können oftmals ambulant behandelt werden. Für die speziell ausgebildeten Ärzte und Ärztinnen sind diese Eingriffe Routine. Operationen werden in Kombination mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt durchgeführt, um die richtige Nachsorge zu garantieren.

Hämorrhoiden: so gefährlich sind sie wirklich

Die gute Nachricht: lebensgefährlich sind Hämorrhoiden nicht. Sie können jedoch besonders in den fortgeschrittenen Stadien zu unerträglichen Schmerzen führen, die Sitzen unmöglich machen und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Je später mit einer Behandlung begonnen wird, desto mehr wächst die Wahrscheinlichkeit einer notwendigen Operation. Analekzeme, Fissuren, Abszesse, Fisteln und Analvenenthrombosen sind als Folge unbehandelter Hämorrhoiden möglich. Sie verursachen zusätzlich große Schmerzen.

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Behandlungsmöglichkeiten hämorrhoidaler Leiden

Vergrößerte Hämorrhoiden kannst du, insofern sie noch dem ersten oder zweiten Schweregrad angehören, zunächst zuhause behandeln. Arzneimittel wie Salben und Cremes sind rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich. Eine ärztliche Konsultation ist jedoch bereits bei einem Anfangsverdacht sinnvoll. Auch, um andere Erkrankungen des Darmes frühzeitig auszuschließen.

  • Salben, Gele und Cremes

Entzündungshemmende Gele und Salben reduzieren die unangenehmen Begleiterscheinungen vergrößerter Hämorrhoiden. Sie werden zur Anwendung auf äußeren Hämorrhoiden empfohlen. Das Produkt bildet einen schützenden Film, der die Hämorrhoiden beim Stuhlgang vor weiterer Reizung schützt. Außerdem beruhigt es die durch die Erkrankung stark beanspruchte Haut. Um die Übertragung von Bakterien zu vermeiden, solltest du dir vor und nach dem Auftragen die Hände waschen und desinfizieren.

  • Zäpfchen

Speziell für die Behandlung von Hämorrhoiden entwickelte Zäpfchen bringen durch die innere Anwendung eine schnelle Linderung. Sie setzen den Wirkstoff direkt an der betroffenen Stelle frei. In den späteren Stadien, in denen die Hämorrhoiden sich nicht mehr von alleine zurückziehen, ist die Anwendung von Zäpfchen nicht mehr sinnvoll. Sie eignen sich nur für innere Hämorrhoiden bis zum dritten Stadium.

  • Lokal wirkende Betäubungsmittel

Ein lokales Anästhetikum wird durch einen Arzt oder eine Ärztin verschrieben. Es betäubt Schmerzen und weitere unangenehme Begleiterscheinungen wie starkes Jucken. Dabei hat sich der Wirkstoff Lidocain bewährt. Eine Betäubung ist gerade dann sinnvoll, wenn das Leiden sich auf deinen Alltag auswirkt.

  • Analdehner

Ein Analdehner fördert die Elastizität des Schließmuskels und fördert die Durchblutung des Gefäßpolsters. Mit Hilfe des Dehners kann außerdem Salbe auf die betroffenen Regionen aufgetragen werden. Bei leichten Hämorrhoiden kann die regelmäßige Anwendung eines Analdehners zu einer spürbaren Verbesserung des Leidens führen.

  • Sklerosierungstherapie

Bei dieser Therapieform werden die Hämorrhoiden in bis zu drei Anwendungen im Abstand von drei bis vier Wochen verödet. Durchgeführt wird die Praktik bei Hämorrhoidalleiden des ersten und zweiten Grades. Oberhalb der Hämorrhoiden wird ein Mittel eingespritzt, das die Blutzufuhr drosselt. Es handelt sich um eine schonende, schmerzfreie und häufig durchgeführte Behandlung, die geringe Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringt.

  • Gummibandligatur

Das Abbinden von Hämorrhoiden sorgt dafür, dass die erweiterten Blutgefäße absterben. Nach etwa zwei Wochen wird das abgestorbene Gewebe beim Stuhlgang unbemerkt ausgeschieden. Die zurückbleibenden Wunden heilen von alleine ab. Geeignet ist diese Behandlung nur für vergrößerte Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades.

  • Vereisung mit flüssigem Stickstoff

Mit Hilfe von flüssigem Stickstoff oder Lachgas werden die vergrößerten Blutgefäße auf minus 90 Grad heruntergekühlt. Dadurch stirbt das Gewebe ab. Für sehr ausgeprägte Hämorrhoidalleiden eignet sich diese Therapieform nicht. Da die Erfolgschancen verglichen mit anderen Methoden nicht sehr hoch sind, wird dieses Verfahren immer seltener angewendet.

 

Die Staplerbehandlung nach Longo

Bei besonders schwerwiegenden Fällen von vergrößerten Hämorrhoiden wird die Staplerbehandlung nach Dr. Longo durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen maximal 20 Minuten andauernden operativen Eingriff. Zur Vorbereitung ist ein Einlauf nötig, um den Enddarm zu reinigen.

Mit Hilfe eines runden Klammernahtgerätes wird die Schleimhaut über den Hämorrhoiden ausgeschnitten. Der sogenannte Stapler ermöglicht es, die durch das Ausstanzen entstandene Wunde sofort zu verschließen. Die Hämorrhoiden werden fixiert. Durch die eingeschränkte Blutzufuhr schrumpfen die vorgefallenen Schwellkörper. Zwar kann die Operation nicht zu hundert Prozent vor einem erneuten Vorfall schützen, das Risiko wird jedoch nachweislich verringert.

Der Eingriff erfolgt in Teil- oder Vollnarkose. Patienten müssen danach zwei bis drei Tage Krankenhausaufenthalt einplanen. Eine ambulante Durchführung wird aufgrund möglicher Nachblutungen nicht empfohlen. Die Methode wird für Hämorrhoiden bis einschließlich des dritten Grades angewendet. Für ausgeprägtere Fälle wird die konventionelle Hämorrhoidektomie empfohlen.

Hämorrhoidektomie: die klassische OP

Bei einer Hämorrhoidektomie werden ein oder mehrere Gefäßpolster während eines operativen Eingriffes entfernt. Die Durchblutung wird unterbrochen und das Polster mit einem elektrischen Messer oder einer Schere abgetrennt. Die Hauptschlagader wird mit einer Naht verschlossen, um Blutungen zu verhindern. Es gibt verschiedene Methoden dieser Technik, die jeweils nach ihrem Erfinder oder ihrer Erfinderin benannt worden sind. Angewendet wird diese Methode bei Hämorrhoiden vierten Grades.


Diese Hausmittel helfen gegen Hämorrhoiden

Hämorrhoiden des ersten und zweiten Grades können sich zwar nicht von alleine zurückbilden, mit Hausmitteln kannst du jedoch einer Verschlimmerung vorbeugen und Beschwerden lindern.

Besonders beliebt zur Behandlung von Hämorrhoiden sind Sitzbäder. Sie werden von Betroffenen häufig als Wohltat empfunden. Sitzbäder sollen die Durchblutung betroffener Regionen anregen und unangenehme Symptome wie Juckreiz lindern. Sie können sowohl kalt als auch warm durchgeführt werden. Üblicherweise wird klares Wasser verwendet. Zusätze wie Kamille oder Arnika können dank ihrer entzündungshemmenden Wirkung zum Heilungsprozess beitragen. Reizende Stoffe wie Teebaumöl oder Apfelessig solltest du für die Bäder nicht verwenden. Sie können die empfindliche Haut unnötig stressigen und zusätzliche Schmerzen verursachen.

Sollten die Symptome länger als zwei Wochen anhalten, ist eine ärztliche Untersuchung des Enddarms ratsam. Sitzbäder kannst du auch in Kombination mit einer medikamentösen Therapie anwenden, um den Juckreiz zu lindern.

Prognose für Hämorrhoiden: so gut sind die Heilungschancen

Hämorrhoiden, die vergrößert sind, bilden sich nicht von alleine zurück. Dementsprechend kann nicht von einer Spontanheilung ausgegangen werden. Die Prognose ist bei einer rechtzeitigen Behandlung sehr gut. Eine erfolgreich abgeschlossene Therapie ist jedoch keine Garantie. Es kann vorkommen, dass das Hämorrhoidalleiden nach einigen Jahren erneut ausbricht. Um dem vorzubeugen, kannst du einige simple Umstellungen in deinem Alltag vornehmen.

Operationen zur Entfernung vergrößerter Hämorrhoiden sind gut erprobt und gehören zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen. Dennoch kann es nach der OP zu Schmerzen und Nachblutungen kommen. In extrem seltenen Fällen kann sogar der Schließmuskel beschädigt werden.

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Vorbeugende Maßnahmen gegen vergrößerte Hämorrhoiden

Gänzlich verhindern lassen sich vergrößerte Hämorrhoiden nicht, allerdings können einige einfache Anpassungen in deinem Alltag als Vorbeugung dienen. Eine Schlüsselrolle spielt zum Beispiel die Ernährung. Ausreichende Ballaststoffe und Flüssigkeit sind wichtig für Gesundheit und Verdauung. Obst, Gemüse und Vollkornprodukte in den täglichen Speiseplan zu integrieren, kann die Regelmäßigkeit des Stuhlgangs unterstützen. Ziel ist die optimale Beschaffenheit des Stuhls. Expertinnen und Experten empfehlen, den Toilettengang nicht hinauszuzögern. Die Darmentleerung sollte stets in Ruhe erfolgen. Bei Bedarf kannst du einen Hocker zur Unterstützung verwenden, auf dem die Füße positioniert werden. Produkte wie Abführmittel, die dem Darm die Arbeit abnehmen, sollten nach Möglichkeit vermieden werden, denn auch regelmäßiger Durchfall kann zu vergrößerten Hämorrhoiden führen.

Ein gesundes Gewicht verringert den Druck auf den After, der das Hämorrhoidalleiden begünstigt. Deshalb solltest du ein gesundes Maß an körperlicher Betätigung in deinen Alltag integrieren. Falls du im Büro oder Homeoffice arbeitest, solltest du regelmäßige Stehpausen einplanen oder gleich an einen höhenverstellbaren Schreibtisch wechseln, der das rückenschonende Arbeiten im Stehen ermöglicht.

Diese Rolle spielt die Hygiene bei Hämorrhoiden

Betroffene fürchten oft, dass vergrößerte Hämorrhoiden durch mangelnde Hygiene beim Stuhlgang entstehen. Dieser Irrglaube vergrößert die Scham vor einem Arztbesuch enorm. Es ist nicht richtig, dass unzureichende Reinlichkeit zu einem Hämorrhoidalleiden führt. Dennoch spielt die richtige Hygiene für einen gesunden Analbereich eine wichtige Rolle und sollte keinesfalls vernachlässigt werden.

Hartes Klopapier reizt die empfindliche Haut am Po unnötig. Besser ist feuchtes Toilettenpapier oder ein Waschlappen mit lauwarmem Wasser und Seife, der regelmäßig gewechselt wird. Anschließend sollte der Analbereich gut abgetrocknet werden. Ein Bidet oder eine Po-Dusche sind besonders für eine schonende Reinigung geeignet.

Wenn du zu starkem Schwitzen neigst, solltest du unabhängig von Toilettengang und Duschen stets dafür sorgen, dass dein Afterbereich trocken bleibt. Ständiges Nässen kann zu unschönen Entzündungen führen. Analvorlagen oder Wattepads sind ideale Helfer.