Wer das Wort "Elektrolyte" liest, denkt wahrscheinlich erstmal an eine Mangelerscheinung aufgrund von Durchfall oder starkem Schwitzen bei intensiven, sportlichen Trainingseinheiten. Dabei sind Elektrolyte viel mehr! Die Mineralsalze spielen nämlich eine wichtige Rolle für den menschlichen Stoffwechsel und Wasserhaushalt. Wofür die Stoffe explizit notwendig sind, wie man einen Mangel erkennt und was helfen kann den Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, erfährst du hier.


Elektrolyte – die lebenswichtigen Ionen in deinem Körper

Keine Sorge, dass wir jetzt in die Welt der Naturwissenschaft abtauchen – auch wenn Ionen und Elektrolyte danach klingen.

Simpel erklärt sind Elektrolyte Mineralsalze, die in Wasser gelöst sind und elektrischen Strom leiten können. Beim Auflösen zerfallen die Stoffe in positiv und negativ geladene Teilchen, bekannt als Ionen. Diese Verbindungen ermöglichen die elektrische Leitung und Informationsübertragung zwischen deinen Nervenzellen. Sprich, sie können Strom leiten und regulieren die elektrische Spannung der Außenmembranen deiner Zellen.

Eine ausgewogene Balance dieser Mineralstoffe ist entscheidend für die Zusammenarbeit von Organen und Gewebe.

Ist dieses nicht der Fall, kann ein beeinträchtigter Elektrolythaushalt viele Körperfunktionen stören. Dazu gehören u.a. Herzrhythmus- und Bewusstseinsstörungen oder Bluthochdruck.

Was ist der Wasser-Elektrolythaushalt?

Der Elektrolythaushalt bezieht sich auf das Gleichgewicht aller Elektrolyte im Körper. Er ist wichtig für die Erhaltung der normalen physiologischen Funktionen, bestimmt die Flüssigkeitsverteilung und ist eine unverzichtbare Grundlage deiner Lebensvorgänge. So auch für die Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts, die Übertragung von Nervenimpulsen und die Muskelkontraktion.

Unser Körper reguliert den Elektrolythaushalt durch verschiedene Mechanismen: Dazu gehören die Aufnahme von Elektrolyten über Nahrung, die Ausscheidung von überschüssigen Elektrolyten über Urin sowie Schweiß, die Aktivität bestimmter Hormone und Enzyme sowie die Regulation des Flüssigkeitshaushalts.

Die Überwachung und Stabilisation eines ausgewogenen Elektrolythaushalts ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Körpers relevant.

parallax background

Was sind Elektrolyte?

Elektrolyte sind bestimmte Mineralstoffe, die in Wasser gelöst sind. Die wichtigsten Elektrolyte im Körper sind Natrium (Na+), Kalium (K+), Calcium (Ca2+), Magnesium (Mg2+), Chlorid (Cl-), Nitrat (NO 3-) und Phosphat (PO43-). Diese Ionen besitzen eine elektrische Ladung und ermöglichen die Übertragung von Impulsen in Nerven- und Muskelzellen.

Sie sind auch für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts, den Säure-Basen-Haushalt und die Regulierung des Blutdrucks verantwortlich und kommen in verschiedenen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Schweiß und Gewebeflüssigkeit vor.

Über Haut, Nieren und das Verdauungssystem werden sie wieder ausgeschieden.

Wenn sie in einer Flüssigkeit aufgelöst werden, zeigen sie ein besonderes Verhalten: Sie zerfallen in Teilchen, von denen einige positiv und andere negativ geladen sind. Diese geladenen Teilchen werden als Ionen bezeichnet. Ionen haben die Fähigkeit, elektrischen Strom zu leiten und Informationen zwischen Nervenzellen zu übertragen.

Die Balance dieser Mineralien und Salze – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Körperzellen – ist elementar, um eine reibungslose Zusammenarbeit von Organen und Geweben sicherzustellen. Abweichungen von den optimalen Elektrolytwerten, sei es zu hoch oder zu niedrig, können deine Körperfunktionen beeinträchtigen.

Die wichtigsten Elektrolyte und ihre Funktion

Elektrolyte sind essentiell und die Lösung für viele Körpervorgänge.

Zu den wichtigsten zählen die positiv geladenen Kationen Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium sowie die negativ geladenen Anionen Chlorid und Phosphat.

Nachfolgend ein Überblick:

Exkurs: Säure-Basen-Haushalt

Wie du gelesen hast, sind neben dem Elektrolythaushalt auch die Säuren und Basen bei Körpervorgängen relevant, denn eine bedeutende Eigenschaft des Blutes ist sein Gehalt an Säuren und Basen. Der Säure-Basen-Haushalt hält den pH-Wert deines Blutes konstant.

Der pH-Wert zeigt, ob eine Flüssigkeit basisch, sauer oder neutral ist.

Ist der Blutwert nicht im neutralen Bereich, können gesundheitliche Risiken wie Muskelschwund und Knochenabbau auftreten. Laut der Alternativmedizin wirken insbesondere basische Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium einer Übersäuerung im Körper entgegen.


Welche Lebensmittel enthalten Elektrolyte?

Da wir Elektrolyte nicht selbst produzieren können, musst du diese deinem Körper über Getränke wie Mineralwasser und Lebensmittel wie Getreide, Milch, Obst und Gemüse zuführen.

Vor allem eine ausgewogene Ernährung kann helfen, deinen Elektrolyt Haushalt in Balance zu halten.

Nachfolgende Lebensmittel weisen besonders viele wertvolle Elektrolyte auf:

  1. Bananen

  2. Kokoswasser

  3. Orangen

  4. Spinat

  5. Joghurt

  6. Avocado

  7. Tomaten

  8. Mandeln

  9. Fisch

  10. Geflügel

  11. Eier

Zu wenig Elektrolyte – welche Symptome habe ich?

Ob ein Elektrolytmangel vorliegt, kann ein Arzt durch eine Blut- oder Urinuntersuchung erkennen.

Weichen die Elektrolytwerte von der Norm ab, kann sich dieses durch vielfältige Symptome äußern:

  • Bluthochdruck

  • Herzrhythmusstörungen

  • Krämpfe

  • Übelkeit

  • Verdauungsstörungen

  • Muskelschwäche

  • Lethargie

  • Kopfschmerzen

  • Verwirrung

  • Bewusstlosigkeit



Elektrolyte: Wundermittel gegen fiesen Kater?

Nach einer feuchtfröhlichen Nacht, wacht man morgens mit einem unangenehmen Kater auf. Warum? Alkohol ist in großen Mengen schädlich für unseren Körper. Er führt zu einem Elektrolytmangel, da wir durch den Abbau von alkoholischen Getränken viel Wasser und wichtige Spurenelemente im Körper verlieren.

Um diesem Elektrolytverlust entgegenzuwirken, kann eine Elektrolytmischung deinem Körper helfen, besser mit dem übermäßigen Alkoholkonsum umzugehen.

Es ist sogar am besten, vor jedem alkoholischen Getränk ein Glas Mineralwasser oder eine Saftschorle zu trinken.

Noch effektiver sind spezielle Elektrolytmischungen. Sie enthalten eine perfekt abgestimmte Zusammensetzung aus Dextrose, Vitaminen, Mineralien und Salzen.

Auch beim Sport kannst du diese einfach zwischendurch anwenden und bist als Sportler schnell rundum versorgt.

Welche Ursachen liegen bei einem gestörten Elektrolythaushalt vor?

Ein gestörter Elektrolythaushalt kann verschiedene Ursachen haben. Hier sind einige mögliche Faktoren:

1. Dehydratation:

Bekommt dein Organismus nicht ausreichend Flüssigkeit, zum Beispiel beim Sport wie beim Marathon, kann dies zu einem Ungleichgewicht der Elektrolyte führen.

2. Erbrechen und Durchfall:

Bei anhaltendem Erbrechen oder Durchfall gehen sowohl Wasser als auch Elektrolyte verloren. Gerade bei einer Magen-Darm-Erkrankung mit langanhaltendem Durchfall solltest du hier den Verlust schnell ausgleichen.

3. Übermäßiges Schwitzen:

Intensive körperliche Aktivität oder längere Exposition gegenüber hohen Temperaturen können zu übermäßigem Schwitzen führen und den Verlust von Elektrolyten, insbesondere Natrium und Kalium, verursachen.

4. Nierenprobleme:

Die Nieren spielen eine wichtige Rolle beim Elektrolythaushalt, denn Hormone, die u.a. in der Nebenniere, Gehirn und Schilddrüse gebildet werden, regeln die Konzentration der Elektrolyte. Erkrankungen der Nieren oder Nierenfunktionsstörungen können zu einer abnormalen Ausscheidung von Elektrolyten führen.

5. Hormonelle Veränderungen:

Bestimmte Hormone sind entscheidend für die Regulierung der Elektrolytwerte. Liegt eine Störung im Hormonhaushalt vor, hat dieses negative Auswirkungen.

6. Medikamente:

Die Einnahme bestimmter Medikamente, wie harntreibende Medikamente, können deinen Elektrolyt Haushalt beeinflussen.

7. Ernährungsprobleme: 

Ernährst du dich ungesund oder einseitig, bedingt dieser Mangel an bestimmten Nährstoffen nicht nur diverse Erkrankungen, sondern auch eine Elektrolytstörung.

8. Alkohol und Drogen:

Übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum kann den Elektrolyt Haushalt negativ beeinflussen.

Wann liegt ein erhöhter Bedarf an Elektrolyten vor?

Bist du sehr sportlich? Schwitzt regelmäßig? Oder leidest unter langanhaltendem Durchfall mit Erbrechen? Dann liegt ein erhöhter Bedarf an Mineralstoffen vor.

Denn wenn du mehr Flüssigkeit ausscheidest – vor allem beim Durchfall wirklich sichtbar – als aufnimmst, scheidest du auch vermehrt wichtige Elektrolyte aus, so dass es zu einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt kommt.

Ebenfalls liegt ein erhöhter Elektrolytbedarf vor bei:

  • Schwangerschaft und Stillzeit

  • Erkrankungen der Nieren oder des Verdauungssystems

  • Hormonstörungen

  • Einnahme bestimmter Medikamente

Wie decke ich den Bedarf an Elektrolyten?

Leider kann unser Organismus Elektrolyte nicht selbst produzieren. Das heißt, du bist dafür verantwortlich, dass dein Körper optimal mit allen Elektrolyten durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung versorgt ist.

Wie bereits erwähnt, gibt es neben mineralstoffhaltigem Wasser viele Lebensmittel, die wertvolle Mineralstoffe enthalten.

Bist du Extrem-Sportler, kann eine fertige Elektrolytlösung deinen deutlich erhöhten Bedarf decken und deinen gesundheitlichen Zustand verbessern.

Elektrolyte in Nahrungsergänzungsmitteln

Ebenfalls sind Nahrungsergänzungsmittel eine perfekte und einfache Lösung, genau die richtige Menge an Mineralstoffen aufzunehmen, die du für deinen Organismus brauchst.

Diese gleichen den Elektrolytverlust optimal aus und sind zum Beispiel in Form von Pulver zum Mixen eines elektrolythaltigen Getränks erhältlich.

Teilweise gibt es auch bereits fertige Lösungen zum Trinken.

Wie behandele ich einen Elektrolytmangel?

Ärzte sind dein erster Ansprechpartner bei einem Elektrolytmangel. Je nach Schwere der Symptome und deines gesundheitlichen Zustandes werden sie dir eine für dich individuelle Therapie verordnen.

Darüber hinaus ist eine ausgewogene Ernährungsweise entscheidend, damit du die optimale Verteilung der Elektrolyte in deinem Körper nachhaltig in Balance hältst.

Nachfolgend findest du einige allgemeine Ansätze zur Behandlung eines Elektrolytmangels:

1. Flüssigkeitszufuhr:

Bei einem Elektrolytmangel ist es wichtig, den Flüssigkeitshaushalt und den Flüssigkeitsverlust schnell auszugleichen. Trinke ausreichend Wasser oder isotonische Getränke, die Elektrolyte enthalten.

2. Elektrolytersatz:

In einigen Fällen kann es erforderlich sein, Elektrolyte in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder intravenösen Infusionen zuzuführen, um den Mangel auszugleichen.

3. Ernährungsanpassungen:

Nehme Lebensmittel zu dir, die natürlicherweise Elektrolyte enthalten. Verzehre beispielsweise natrium- und kaliumreiche Lebensmittel wie Gemüse, Früchte und Nüsse.

4. Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung:

Wenn ein Elektrolytmangel auf einer Erkrankung basiert, sollte diese behandelt werden, um den Elektrolythaushalt wiederherzustellen.

Damit es erst gar nicht zu einem Mangel kommt, ist es generell wichtig, auf seinen Körper zu achten, ihm ausgewogene Nahrungsmittel zuzuführen und bei Warnsignalen zu reagieren.