Warzen am Körper: alles, was du über die gutartige Hautwucherung wissen musst

Die gute Nachricht zuerst: aus medizinischer Sicht sind Warzen in der Regel vollkommen unbedenklich. Optisch werden sie von Betroffenen jedoch häufig als störender Makel empfunden. In diesem Artikel klären wir dich über die verschiedenen Warzenformen und die effektivsten Behandlungsmöglichkeiten auf. Außerdem geben wir dir wertvolle Tipps rund um das Thema Vorbeugen von Warzen.

Was sind Warzen?

Warzen (Verrucae) sind gutartige Wucherungen der Haut, die an unterschiedlichen Körperstellen auftreten können. Sie gelten zwar als ungefährlich, können je nach Art und Wachstumsstadium jedoch zu Schmerzen führen.

Warzen sind unter Menschen aller Altersklassen weit verbreitet. Studien zufolge sind etwa 33% aller Kinder und Jugendlichen von den Hautwucherungen betroffen. Erwachsene sind weitaus seltener betroffen. Bei ihnen liegt der Anteil zwischen 3 und 5%.

Ursachen: so entstehen Warzen

Warzen werden durch sogenannte Humane Papillomaviren, kurz HPV verursacht. Der Wissenschaft sind bislang 200 verschiedene Virustypen bekannt. Die überwiegenden Formen sind ungefährlich. Insbesondere die Varianten, die für die Entstehung von Warzen verantwortlich sind.

Die Viren werden über direkten Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Sie dringen durch trockene, verletzte oder rissige Haut in den Körper ein und verursachen die kleinen, gutartigen Hautwucherungen. Je nach Virenart und Stelle können sich unterschiedliche Warzentypen bilden. Die häufigsten haben wir dir in diesem Artikel aufgelistet.


Übertragungswege von Warzen: hier lauert Ansteckungsgefahr

Warzen sind hochansteckend, übertragen sich jedoch nicht zwangsläufig. Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem und eine geschädigte Hautbarriere spielen eine entscheidende Rolle in der Infektionskette.

Direkter Hautkontakt, beispielsweise beim Händeschütteln oder Umarmen, kann zu einer Übertragung der Viruswarzen führen. Gemeinsam genutzte Gegenstände wie Handtücher oder Türklinken bergen ebenfalls ein Risiko. Die Viren können auf Oberflächen bis zu 7 Tage überleben. Achte deshalb auf regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife. Trockne deine Hände danach gründlich ab.

Ein hohes Ansteckungsrisiko besteht auch in öffentlichen Bereichen wie Schwimmbädern, Saunalandschaften oder Hotels. Um dem vorzubeugen, solltest du niemals auf Badelatschen oder Hausschuhe verzichten.

Gewöhnliche Warzen: die häufigsten Warzenarten

Ausnahme Dellwarze: das macht sie so besonders

Dellwarzen werden auch als Schwimmbadwarzen bezeichnet. Der Begriff "Warze" ist hier jedoch irreführend. Denn es handelt sich nicht um eine Warze, die durch HPV Viren ausgelöst wird. Dellwarzen werden durch Pockenviren, den sogenannten Mollusca-contagiosa-Viren, ausgelöst. Der Wissenschaft sind bislang 4 MCV Viren bekannt.

Sehr häufig sind Kinder und Jugendliche von dieser Hautkrankheit betroffen. Personen, die unter Neurodermitis leiden, sind anfälliger für eine Infektion mit Dellwarzen.

Sie werden auch als "Schwimmbadwarzen" bezeichnet, weil die Ansteckungsgefahr in Schwimmbädern als besonders hoch gilt. Die Viren fühlen sich in der feucht-warmen Umgebung wohl und überleben auf Oberflächen sehr lange. Die aufgeweichte und durchlässige Haut ermöglicht den Viren ein unkompliziertes Eindringen in den Körper.

Behandelt werden Dellwarzen bei Kindern vorzugsweise mit einer Vitamin-A-Säure-Lösung. Die Behandlung ist nicht schmerzhaft und in der Regel innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen.

Symptome von Warzen: so erkennnst du sie

Warzen treten überwiegend ohne Symptome auf und werden deshalb oft erst spät oder gar nicht bemerkt. Einige Auffälligkeiten können dir jedoch Hinweise darauf geben, dass du unter einer Warze leidest. Dazu zählen:

  • Juckreiz

  • Druckgefühl

  • Spannungsgefühl

  • Schmerzen an der Fußsohle

An diesen Körperstellen treten Warzen am häufigsten auf

Warzen treten häufig im Gesicht, an den Händen und den Füßen auf. Grundsätzlich können Warzen aber überall am Körper auftreten.

Je nach Stelle können die Wucherungen zu Problemen führen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Warzen, die an den Fußsohlen wachsen, können beispielsweise Schmerzen beim Auftreten verursachen, wenn die Warze bereits tief in das Gewebe eingedrungen ist. Spätestens dann sollte die Warze entfernt werden, da es aufgrund einer Schonhaltung zu einer dauerhaften Veränderung in Gang und Haltung kommen kann.



Alterswarzen: so unterscheiden sie sich von anderen Warzenarten

Alterswarzen entstehen circa ab dem 40. Lebensjahr. Die Warzen treten bevorzugt im Gesicht, am Oberkörper und an der Oberseite der Arme auf.

Diese Warzen werden nicht durch Viren ausgelöst und sind somit keine klassischen Warzen. Es handelt sich um altersbedingte Veränderungen der Haut, die durch vermehrte Hornhautbildung entstehen. Alterswarzen sind nicht ansteckend.

Die Therapie ist dieselbe wie bei herkömmlichen Warzen. Zwar verursachen Alterswarzen keinerlei Schmerzen, sie können jedoch als ästhetische Einschränkung wahrgenommen werden. Kosmetische Eingriffe müssen in der Regel selbst bezahlt werden.

Bitte versuche niemals, eine Warze auf eigene Faust zu entfernen. Dies kann zu Verletzungen und Infektionen führen und außerdem unschönes Narbengewebe zur Folge haben. Wir erläutern dir in diesem Artikel schonende und effektive Methoden, die deine Warze restlos entfernen können.

So unterscheidest du zwischen Warze und Hühnerauge

Einige Hautwucherungen sind für Laien auf den ersten Blick schwer voneinander zu unterscheiden. Da Warzen in unterschiedlicher Größe, Farbe und Beschaffenheit auftreten können, sind sich Betroffene oft nicht sicher, ob es sich bei der Wucherung um ein gutartiges Geschwulst handelt. Besonders dann, wenn die Füße betroffen sind, werden Warzen gerne mit Hühneraugen verwechselt. Doch worin besteht der Unterschied?

Hühneraugen werden nicht vom Papillomavirus ausgelöst. Sie entstehen durch regelmäßigen Druck und Reibung, beispielsweise durch zu enge Schuhe. Menschen, die wiederholt mit Hühneraugen zu kämpfen haben, leiden möglicherweise unter einer Fußfehlstellung. Aufklärung darüber kann eine orthopädische Untersuchung geben.

Die Oberfläche eines Hühnerauges ist glatt und gelblich. Anders als bei einer Warze finden sich im "Kern" keine dunklen Einblutungen. Diese sind übrigens ganz normal und kein Grund zur Sorge.

Die Therapie von Hühneraugen erfolgt mit aufweichenden Mitteln wie Urea oder Salicylsäure.


Feigwarzen: die häufigste Geschlechtskrankheit

Feigwarzen, auch Genitalwarzen genannt, sind gutartige Hautveränderungen im Genitalbereich. Sie können sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten und werden hauptsächlich beim Sex übertragen. Feigwarzen gelten als extrem ansteckend.

Ausgelöst werden diese Warzen durch eine spezielle Form der HPV Viren. Für den Großteil der Betroffenen sind Feigwarzen ungefährlich. Der Körper kann auch ohne eine Behandlung mit ihnen klar kommen. Solltest du jedoch feststellen, dass du dich mit dieser sexuell übertragbaren Krankheit infiziert hast, ist eine Untersuchung immer der beste Weg. Sie schafft Klarheit und dein Arzt oder deine Ärztin kann dich über die Behandlungsmöglichkeiten aufklären.

Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, leiden unter einem erhöhten Risiko, sich bei ungeschütztem Sex mit Feigwarzen zu infizieren.

Risikofaktoren: diese Faktoren begünstigen Warzen

Grundsätzlich kann jeder Mensch jeden Alters von Warzen betroffen sein. Die Wahrscheinlichkeit ist in den frühen Lebensjahren deutlich höher, aber das bedeutet nicht, dass Erwachsene sich nicht mit Dornwarzen, Stachelwarzen und co. infizieren können. Folgende Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko, sich mit den gutartigen Hautwucherungen anzustecken:

  • Menschen, die Fleisch verarbeiten

  • Sportler:innen

  • Menschen, die mit Betroffenen in einem Haushalt leben

  • Menschen, die regelmäßig unter Stress leiden

  • Menschen, die unter Vorerkrankungen der Haut leiden

  • Menschen mit schwachem Immunsystem

  • Menschen, die unter Durchblutungsstörungen in Fingern und Zehen leiden

  • Menschen, die zu übermäßigem Schwitzen neigen

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Diagnose: der Dermatologe ist die erste Anlaufstelle

Dein Hautarzt oder deine Hautärztin kann dir am besten die Sorge vor einer möglicherweise bösartigen Hautkrankheit nehmen. Da Warzen in ihrer Erscheinungsform sehr wandelbar sind, kann es passieren, dass du dir nicht sicher bist, um was es sich bei kleinen Hautwucherungen handelt. Bevor du das Internet befragst, solltest du lieber einen Termin in einer dermatologischen Praxis ausmachen. Dort kannst du all deine Fragen stellen und wirst gründlich untersucht.

Plötzlich auftretende Hautveränderungen sollten grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen das frühzeitige Erkennen gut- oder bösartiger Hautwucherungen. Krankenkassen empfehlen, die Hautkrebsvorsorge ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre kostenlos durchführen zu lassen.

Behandlungsmöglichkeiten von Warzen

Es gibt verschiedene Formen der Therapie, die je nach Warzenart und Ausprägung variieren können. Bemerkst du eine Warze früh genug, kannst du sie problemlos zuhause behandeln. Produkte aus der Apotheke zeigen bei frischen Warzen oft schon nach einer Anwendung die erwünschte Wirkung.

Wenn die Produkte zur Heimanwendung nicht anschlagen oder die Warze an einer empfindlichen Stelle sitzt, solltest du für eine Entfernung deinen Hautarzt oder deine Hautärztin aufsuchen. Auch, wenn du dir unsicher bist, ob es sich bei der Hautveränderung um eine Warze handelt, solltest du zur Sicherheit immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Kryotherapie: Warzen schmerzfrei vereisen

Das Vereisen von Warzen zählt zu den beliebtesten und effektivsten Methoden, um die störenden Wucherungen loszuwerden. Die Anwendung gibt es sowohl für den Heimgebrauch, als auch als eine in einer hautärztlichen Praxis durchgeführten Behandlung.

Mit Hilfe von flüssigem Stickstoff wird die Warze punktgenau auf -110 Grad heruntergekühlt. Das Vereisen hat eine Entzündungsreaktion zur Folge, die die Zellen schädigt. Diese sterben ab und werden vom alarmierten Immunsystem abtransportiert. Das in den Zellen befindliche HPV Virus wird auf diese Weise vom Körper "entsorgt" und die Warze fällt nach circa 14 Tagen ab. Bei der Behandlung entstehen keine Narben. Sie ist für die Behandlung gewöhnlicher Warzen geeignet.

Laserbehandlung: die Haut punktuell behandeln

Bei der Laserbehandlung wird die Warze gezielt erhitzt. Das Gewebe wird, ähnlich dem Prozess des Vereisens, tiefenwirksam zerstört. Auf die Methode wird vor allem dann zurückgegriffen, wenn vorangegangene Entfernungsversuche keine Wirkung erzielt haben. Bei ausgeprägtem Warzenleiden oder tief verwurzelten Wucherungen kann eine Lasertherapie die besten Ergebnisse erzielen. Es ist jedoch möglich, dass die Behandlung wiederholt werden muss.

Bei dieser Methode kann es zu einer minimalen Narbenbildung kommen. Die Schmerzen werden von Patient:innen als moderat beschrieben. Wenn du sehr schmerzempfindlich bist, kannst du die betroffene Wucherung vor dem Eingriff betäuben lassen.

Chirurgische Entfernung von Warzen

Die operative Entfernung einer Warze wird häufig in Kombination mit einer Vereisung oder einer Laserbehandlung angewendet. Der Dermatologe/die Dermatologin entfernt die Wucherung mit Hilfe eines Skalpells und eines speziellen "Löffels" restlos aus der Haut. Vier Wochen nach dem kleinen Eingriff wird kontrolliert, ob das Wegschneiden ein Erfolg gewesen ist. Möglicherweise sind Viruszellen zurückgeblieben und es kommt zu einer Neubildung der Warze.

Die Behandlungsmethode empfiehlt sich zum Beispiel für Warzen, die trotz Therapie immer wieder ausbrechen. Da sie unter einer Betäubung erfolgt, ist sie schmerzlos. Es kann zu Blutungen und Narbenbildung kommen.

Homöopathie und Hausmittel gegen Warzen

Ein Hausmittel, dass sich in der Eigenbehandlung von Warzen besonderer Beliebtheit erfreut, ist Apfelessig. Dieser soll dazu beitragen, dass die Warze bei regelmäßiger Anwendung austrocknet und schließlich von selbst abfällt. Aufgetragen wird der Essig mit Hilfe eines Wattepads. Die Wirkung sollte nach etwa fünf Tagen erkennbar sein.

Auf dieselbe Weise kannst du auch Teebaumöl, Zitronensaft oder Rizinusöl zur Behandlung der gutartigen Wucherungen nutzen.

Ein weiterer Tipp, der die Abheilung deiner Warze beschleunigen kann: verwende eine Bananenschale. Die in der Innenseite der Schale enthaltenden Enzyme weichen die verhornte Haut auf. Hierzu fixierst du einen passend zugeschnittenen Teil der Schale mit Hilfe eines Pflasters auf der Warze. Wiederhole den Vorgang über eine Woche jede Nacht.

Selbstbehandlung von Warzen: diese Produkte helfen

Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die nicht immer einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Gerade neue Warzen kannst du auch bequem zuhause behandeln. Dazu findest du verschiedene Produkte im Internet, der Drogerie und der Apotheke.

Lösungen mit Monochloressigsäure helfen dabei, Warzen effektiv zu behandeln. Der Inhaltsstoff sorgt dafür, dass die Warze Schicht für Schicht abgetragen wird. Da diese Behandlungsmethode keinerlei Schmerzen verursacht, ist sie auch für Kinder bestens geeignet.

Für neue Warzen eignen sich Vereisungssets für zuhause. Die Warze wird punktgenau vereist und stirbt ab. Handelt es sich um ältere Warzen, muss die Behandlung wahrscheinlich wiederholt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Warzen vorbeugen: so kannst du dich schützen

Warzen lassen sich nicht mit einer absoluten Sicherheit vermeiden, du kannst jedoch einige einfache Maßnahmen ergreifen, um einer Ansteckung vorzubeugen. Zum Beispiel solltest du darauf achten, Gegenstände wie Handtücher oder Socken nicht mit anderen Personen deines Haushaltes zu teilen.

Trage in öffentlichen Bereichen wie Hotels, Saunalandschaften oder Schwimmbädern immer Schuhe. Diese Schuhe solltest du regelmäßig reinigen und nicht zuhause tragen, denn an der Unterseite können Viren und Bakterien überleben.

Pflege deine Haut regelmäßig. Mit pflegenden Cremes beugst du trockenen und rissigen Stellen vor. Besonders in den kalten Monaten solltest du nicht vergessen, deine Hände und Füße einzucremen.

Stärke deine Immunabwehr. Je stärker dein körpereigenes Abwehrsystem gegen Viren ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du dich mit HPV Viren infizierst. Achte auf deine Ernährung, baue regelmäßig Bewegung in deinen Alltag ein, verzichte auf Alkohol, Zigaretten und übermäßigen Stress. Das schützt nicht nur vor Warzen, sondern trägt allgemein zu einem gesünderen Lebensstil bei.