Narbensalbe: so effektiv ist Narbensalbe

Narben begleiten Menschen jedes Alters. Sie sind die Spuren, die durch Lebensereignisse auf Körpern hinterlassen worden sind. Hinter ihnen steckt ein bemerkenswerter körperlicher Vorgang. Doch viele Betroffene empfinden eine Narbe als belastend und möchten, dass sie weniger auffällt, verblasst oder sogar ganz verschwindet. Um das zu erreichen, ist die regelmäßige Narbenpflege mit einem reichhaltigen Produkt wichtig. Zum Beispiel mit Hilfe einer Narbensalbe, Narbengel oder einer Creme.


Wie entstehen Narben?

  • Narben sind das Resultat einer natürlichen Wundheilung. Ihre Ursachen sind vielfältig. Wird die Haut tiefgehend verletzt, beispielsweise bei Verletzungen oder Operationen, entsteht eine Wunde. Der Körper will diese Wunde schnellstmöglich schließen, um sich vor äußeren Einflüssen wie Temperaturen oder Bakterien zu schützen. Durch Krankheiten wie Diabetes oder Gerinnungsstörungen kann dieser Prozess verzögert werden.
  • Der körpereigene Heilungsprozess sieht vor, die frische Narbe mit neuem Gewebe zu verschließen. Dieses Gewebe ist funktional und weniger elastisch als die gesunde Haut. Es kann weniger Feuchtigkeit speichern und sich verhärten. Deshalb ist eine Anwendung von Narbensalbe ratsam. Die Narbe verfügt weder über Pigmente, noch über Haare oder Schweißdrüsen. Die Narbenbildung ist eine wichtige Schutzfunktion des Körpers und eine Narbe der Beweis für den erfolgreichen Prozess.

Mentale Beschwerden durch Narben

Für Betroffene stellen Narben in einigen Fällen sowohl physisch als auch psychisch eine Herausforderung dar. Sie werden als Makel empfunden. Besonders dann, wenn sie an gut sichtbaren Stellen wie dem Gesicht liegen oder sehr auffällig sind. Verschiedene Studien und Umfragen haben ergeben, dass Personen, die auffällige Narben aufweisen, stark unter der Hautveränderung leiden und sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sehen. Sie versuchen, sie mit Kleidung zu verdecken oder sie mit Make-Up zu überdecken.

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Körperliche Beschwerden durch Narben

Für Betroffene, die Narben durch einen Unfall davongetragen haben, ist die ständige Erinnerung und Konfrontation mit dem traumatischen Ereignis belastend. Narben können ihre Träger und Trägerinnen auch körperlich beeinträchtigen. Je nach Position und Art der Narbe kann die körperliche Funktionalität eingeschränkt sein. Narben, die auf Gelenken liegen, können die Beweglichkeit mindern.

Dasselbe gilt für Narben, die aufgrund von Verbrennungen entstanden sind. Sie können auch Jahre nach der Entstehung noch schmerzen und jucken. Weshalb es zu diesen Nachwirkungen kommt, ist noch unklar. Eine mögliche Ursache können kleine Kurzschlüsse an den die Haut umgebenden Nervenenden sein. Narbensalbe und Narbengel können dabei helfen, die Beweglichkeit zu fördern, da sie die Haut geschmeidig machen.

Narbentypen: in diese Kategorien werden sie unterteilt

Hypertrophe Narben

Hypertrophe Narben sind die Folge von überschüssigem Bindegewebe. Dies passiert durch eine Störung der Entzündungsphase oder der Wundheilung. Starke Zugkräfte, die auf die offene Haut wirken, veranlassen den Körper ebenfalls zur übersteigerten Bildung von Bindegewebe. Das überschüssige Gewebe sorgt dafür, dass die betroffene Stelle sich über das umliegende Hautniveau wölbt. Sie ist häufig hell- bis dunkelrot gefärbt.

Innerhalb der ersten drei Jahre nach Narbenbildung kann sich eine hypertrophe Narbe von alleine zurückbilden. Mit Hilfe verschiedener Behandlungsstrategien, wie zum Beispiel durch Narbensalben, kann dieser Prozess unterstützt werden. Die Aussichten auf eine Ebnung sind sehr gut.

Atrophe Narben

Atrophe Narben entstehen, wenn der Körper zu wenig Narbengewebe bildet. Die Haut sinkt ein und ein Grübchen bleibt zurück. Ursache für diesen Vorgang kann ein verlängerter Entzündungsprozess sein. Dadurch werden tiefliegende Hautstrukturen zerstört. Die benötigte Substanz ist nicht mehr vorhanden. Typische Beispiele für diese Narbenbildung können bei Akne oder Windpocken beobachtet werden. In der Regel bildet sich diese Narbenart nicht von alleine zurück. Sie können jedoch mit der passenden Narbenpflege gut behandelt werden.

Eingesunkene Narben können mit Eigenfett oder Hyaluron unterspritzt werden

Keloides Narbengewebe

Keloides Gewebe ist ein Sonderfall der Narbenbildung. Es kann zum Beispiel nach einer Operation auftreten und bildet sich bevorzugt an Brust, Schultern oder Rücken. Man spricht in solchen Fällen auch von einer überschießenden Narbenbildung. Der Keloid unterscheidet sich sichtbar von einer hypertrophen Narbe. Gefährlich ist diese Entwicklung trotz ihres ungewöhnlichen Aussehens nicht. Das wulstige Gewebe kann die Folge eines gestörten Heilungsprozesses sein. Eine erbliche bedingte Veranlagung wird aufgrund von Studien, die Häufungen innerhalb einer Familie nachweisen, ebenfalls in Betracht gezogen. Die gutartige Hautwucherung kann sich nicht von alleine zurückbilden. Sie bedarf spezieller Behandlung. Denkbar ist zum Beispiel eine Strahlentherapie oder der Einsatz eines speziellen Lasers.

Instabile Narben: so entstehen sie

Bei einer unvollständigen Abheilung, zum Beispiel durch eine große Beanspruchung der Wunde oder eine Störung im Heilungsprozess, kann sich eine instabile Narbe bilden. Das bedeutet, dass die Haut sich nicht wie vorgesehen verschließt.. Dadurch besteht die Gefahr, dass Bakterien eindringen und eine Entzündung verursachen können. Um dem vorzubeugen, wird die Verletzung der Haut chirurgisch verschlossen. Ist die Narbe vollständig zugewachsen, kann mit der Pflege durch eine Narbensalbe begonnen werden.

Narbenpflege: wann sollte mit der Behandlung von Narben begonnen werden?

Je schneller nach Verletzungen mit der Therapie der geheilten Haut begonnen wird, desto größer sind die Erfolgschancen. Allerdings muss die Wundheilung abgeschlossen sein, ehe das entstandene Gewebe mit einem geeigneten Produkt wie Narbensalbe behandelt werden kann. Erkennbar ist der Abschluss der Heilung an der Oberfläche der Narbe. Sie muss vollständig geschlossen und trocken sein.

Narbensalbe oder Gel kann die Heilung beschleunigen

Der Prozess der Narbenbildung dauert in etwa zwei Jahre. Innerhalb dieses Zeitraumes ist die Narbe am beeinflussbarsten, das bedeutet, die richtige und regelmäßige Pflege kann zu einem ästhetischeren Endergebnis führen. Um dieses Ziel zu erreichen, können Narbensalben oder eine Narbencreme verwendet werden.

Diese Produkte eignen sich für die Narbenpflege

Es gibt sowohl Arzneimittel wie Narbencreme als auch Naturprodukte wie Öle, die zur Narbenbehandlung eingesetzt werden können. Es ist möglich, verschiedene Produkte und Anwendungen miteinander zu kombinieren, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Einige der beliebtesten Arzneimittel und Produkte zur Narbenpflege sind:

  • Narbencremes
  • Narbengele
  • Narbensalbe
  • Narbenöle
  • Narbenreduktionspflaster
  • Narbenspray
Honig wirkt antientzündlich

Natürliche Mittel wie Aloe Vera, Honig oder Zitronen haben Erfahrungen nach ebenfalls einen positiven Effekt auf die Beschaffenheit der Hautoberfläche. Ein geheimer Favorit: Tomaten. Der Saft der Tomate gilt als natürliches Bleichmittel. Die Tomate fördert die Kollagenbildung der Haut. Dadurch wirkt das Hautbild ebenmäßiger.

Überraschende Helfer gegen unschöne Narben: Tomaten

Für welche Narben eignet sich Narbensalbe?

Eine Narbensalbe eignet sich für erhabene Narben nach Unfällen, einer OP oder Verbrennungen. Narbensalbe in Form von Gel schützt die Hautoberfläche, während eine Creme tief in die Haut einzieht. Besonders effektiv ist die Anwendung vor der vollständigen Ausbildung der Narbe, aber auch bei älteren hypertrophen Narben kann mit Narbensalbe behandelt werden. Für berührungsempfindliche Narben, beispielsweise Brandnarben, ist eine Narbensalbe weniger gut geeignet.

Wann kann Narbensalbe angewendet werden?

Nach der primären Wundheilungsphase kann eine Therapie mit Narbensalbe begonnen werden. Für das beste Ergebnis sollten Narbensalben mehrfach täglich über mindestens ein halbes Jahr angewendet werden. Narbensalbe kann sowohl bei einer frischen Narbe als auch bei Narben in fortgeschrittenem oder abgeschlossenem Heilungsprozess zu einer Verbesserung der optischen Erscheinung führen. Bei auftretenden Beschwerden oder Problemen sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Bei bekannten Überempfindlichkeiten auf Wirkstoffe der Narbensalbe sollte auf eine Verwendung verzichtet werden.

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Vorteile einer Narbenpflege Salbe

Die Narbensalbe unterstützt dank feuchtigkeitsspendender Wirkstoffe die Geschmeidigkeit der Haut und kann die Elastizität fördern, die bei der Narbenbildung beeinträchtigt worden ist. Narbensalbe kann der Knötchenbildung vorbeugen. Narbensalben können überall am Körper angewendet werden, auch im Gesicht oder an Gelenken, an denen zum Beispiel Reduktionspflaster nur schlecht Halt finden würden.

Die Konsistenz der Narbensalbe ermöglicht eine gute Einarbeitung ins gefestigte Narbengewebe. Die gründliche Einarbeitung der Narbensalbe fungiert gleichzeitig als lockernde Massage für das zusammengezogene Gewebe. Inhaltstoffe wie Vitamin C können das Narbengewebe pflegend aufhellen. Entzündungshemmende Eigenschaften von Narbensalben kurbeln die Regeneration an.

Bitte an den Sonnenschutz denken!

Zur Narbenpflege ist eine Narbensalbe optimal. Doch die neue Haut sollte zusätzlich auch vor Sonne geschützt werden. UV-Strahlen können sich negativ auf das empfindliche Gewebe auswirken. Dem zur Schließung der Hautoberfläche eingesetzten Bindegewebe fehlt jegliche Pigmentierung. Sonnenstrahlen können tief in die Haut eindringen und irreparable Schäden hinterlassen.

Besonders bei einer Narbe sollt darauf geachtet werden, ihn regelmäßig mit einem Produkt wie Cremes oder Spray mit hohem Lichtschutzfaktor zu erneuern. Das empfindliche Bindegewebe kann sich durch die Einstrahlung verfärben. Schon während des Heilungsvorganges sollte die Haut besonders vor der Sonne geschützt werden, denn der Prozess kann dadurch beeinträchtigt werden.

Tipps zur Narbenbehandlung: ärztliche und kosmetische Therapien

Spezielle Massagetechniken regen den Rückbildungsprozess der Narbe an Spezielle Massagetechniken regen den Rückbildungsprozess der Narbe an

Zur Therapie einer verheilten Verletzung der Haut, zum Beispiel nach einer OP oder Verletzungen, stehen neben Narbensalben oder Creme auch Möglichkeiten zur Verfügung, die von Profis durchgeführt werden. Sie sind oft mit Aufwand und Kosten verbunden, da gesetzliche Krankenkassen die Behandlungskosten nur übernehmen, wenn die funktionellen oder psychischen Einschränkungen für die Patienten und Patientinnen sehr hoch sind.

Chemisches Peeling

Durch ein chemisches Peeling wird die obere Hautschicht sanft abgetragen und der hauteigene Regenerationsprozess beschleunigt. Je nach Intensität kann die Anwendung wöchentlich bis jährlich wiederholt werden. Peelings können in Kombination mit Narbensalben angewendet werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Narbenkorrektur

Narbenkorrekturen können nach Operationen vorgenommen werden, bei denen die Naht ein unschönes Zusammenwachsen der Wunde verursacht hat. Mit dieser Therapieform können eingezogene Narben mit Gewebe unterfüttert werden. Die neu entstandene Vernarbung kann z.B. mit Narbengel behandelt werden.

Kinesiologisches Taping

Taping mit elastischen Pflastern ist eine gute Ergänzung zur Behandlung mit Cremes oder Narbensalbe. Durch spezielle Taping Techniken werden geschlossene Wunden entlastet und das Gewebe geglättet. Idealerweise erfolgt das Taping in einer auf Narbenbehandlungen spezialisierten Praxis.

Narbenmassage

Eine Massage kann das Narbengewebe stimulieren und so die Durchblutung fördern. Außerdem können Schmerzen und Juckreiz gelindert werden. Eine Narbenmassage kann beispielweise bei einer abgeheilten Akne angewendet werden. Narbengele, Narbencreme oder Narbensalben können zur Unterstützung verwendet werden, um die Haut bestmöglich zu pflegen.

Unterspritzung mit Hyaluronsäure

Hyaluronsäure hebt die Haut von unten an. Das Hautbild wird geebnet. Zur optimalen Pflege und für ein weiches Hautgefühl kann die Behandlung mit Narbensalbe kombiniert werden.