Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine Krankheit, von der nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa zwei bis drei Prozent der weltweiten Bevölkerung betroffen sind.
In diesem Ratgeber klären wir Dich über mögliche Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Schuppenflechte am Kopf auf und geben Dir wertvolle Tipps, mit denen Du deine Psoriasis am Kopf behandeln kannst.
Was ist Schuppenflechte?
Schuppenflechte, im medizinischen Psoriasis genannt, ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, bei der es zu einer beschleunigten Produktion von Hautzellen kommt. Normalerweise erneuert sich unsere Haut in einem Zyklus von etwa 28 Tagen. Bei Menschen, die von Psoriasis betroffen sind, dauert dieser Prozess jedoch nur 3 bis 7 Tage. Überschüssige Hautschuppen häufen sich an und lagern sich auf den betroffenen Bereichen ab.
Neben der Kopfhaut kann Psoriasis Füße, Hände und Gesicht betreffen. Häufig breitet sich die Psoriasis über die zuerst betroffenen Hautstellen aus.
So entsteht Schuppenflechte am Kopf
Die genaue Ursache von Schuppenflechte ist noch nicht vollständig erforscht worden. Es wird angenommen, dass eine komplexe Wechselwirkung zwischen genetischen, immunologischen und Umweltfaktoren ursächlich für die von Schuppen geprägte Erkrankung ist.
Genetik
Forschungen zufolge gibt eine genetische Veranlagung für Psoriasis. Wenn enge Verwandte, wie Eltern oder Geschwister, an Schuppenflechte leiden, erhöht sich dein Risiko für die Entwickelung der Erkrankung.
Immunsystem
Bei Psoriasis Patienten und Patientinnen reagiert das Immunsystem überaktiv. T-Zellen, eine Art von weißen Blutkörperchen, werden aktiviert und setzen Entzündungsstoffe frei. Diese Entzündungsreaktion führt dazu, dass Hautzellen schneller als normal produziert werden und Schuppenflechte auf dem Kopf entsteht.
Umweltfaktoren
Bestimmte Umweltfaktoren können Schuppenflechte auslösen oder verschlimmern. Dazu gehören Stress, Verletzungen der Haut, Infektionen, Rauchen und die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente. Darunter fallen unter anderem Beta-Blocker, Lithium oder auch Interferone, die zum Beispiel zur Behandlung bestimmter Krebsarten eingesetzt werden.
Welche Menschen sind von Schuppenflechte betroffen?
Die Häufigkeit von Schuppenflechte variiert weltweit. Da nicht alle Fälle gemeldet oder diagnostiziert werden, ist es unmöglich, genaue Zahlen zu nennen. Die Schätzungen der WHO und anderer Gesundheitsorganisationen deuten jedoch darauf hin, dass Schuppenflechte sehr häufig auftritt.
Schuppenflechte kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch häufiger erstmals zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf. Psoriasis betrifft Männer und Frauen in etwa gleichem Maße. Bei einigen Altersgruppen und in bestimmten Regionen kann es Unterschiede in der Häufigkeit zwischen den Geschlechtern geben.
Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass Übergewicht das Risiko für die Entwicklung von Psoriasis erhöhen kann. Bei Menschen, die bereits unter Psoriasis leiden, kann Übergewicht die Schwere der Erkrankung beeinflussen.
Rauchen wurde ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Psoriasis in Verbindung gebracht. Es kann auch den Schweregrad der Erkrankung beeinflussen.
Symptome von Kopfhaut Schuppenflechte
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Schuppen
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Juckreiz
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Haarausfall
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Rötungen über den Haaransatz hinaus
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Papeln
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Plaques
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Brennen
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Schmerzen
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Entzündungen
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Haarbruch
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Hautreizungen
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Hautläsionen
Stadien von Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Die Stadien von Schuppenflechte auf der Kopfhaut können je nach Schweregrad und Fortschreiten der Erkrankung von Patient zu Patientin variieren. Es gibt jedoch einige Phasen, die die Entwicklung von Schuppenflechte auf der Kopfhaut beschreiben:
- Rote Flecken (Erythem)
In den frühen Stadien der Psoriasis auf der Kopfhaut können betroffene Hautareale leicht gerötet sein. Dieses Erythem ist ein Zeichen von Entzündungen der Haut. Es ist schwer, das Anfangsstadium von Psoriasis capitis ohne dermatologische Untersuchung richtig zu deuten.
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Schuppenbildung
Mit fortschreitender Psoriasis am Kopf treten oft silbrige oder weiße Schuppen auf, die sich auf der Kopfhaut ansammeln. Diese Schuppen entstehen durch eine beschleunigte Produktion von Hautzellen. Sie stellen Betroffene häufig vor eine psychische Herausforderung.
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Bildung von Plaques
Die betroffenen Stellen können sich zu dickeren, erhabenen Hautstellen entwickeln, die als Plaques (psoriasis plaques) bezeichnet werden. Diese Plaques können mit silbrigen Schuppen bedeckt sein und sich über die gesamte Kopfhaut ausbreiten. Häufig ist der Hinterkopf am stärksten betroffen.
- Juckreiz und Entzündung
In den fortgeschrittenen Stadien der Schuppenflechte auf der Kopfhaut kann der Juckreiz zunehmen, und die Haut kann stärker entzündet erscheinen. Kratzen kann die Symptome verschlimmern und im schlimmsten Fall zu blutigen Wunden führen.
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Ausbreitung auf benachbarte Bereiche
Schuppenflechte auf der Kopfhaut kann sich auf die Stirn, den Nacken und die Ohren ausbreiten. In einigen Fällen kann sie auch den Haaransatz und die Haarlinie beeinflussen.
Wichtig ist, dass sich die Symptome von Mensch zu Mensch unterscheiden können. Nicht alle Personen, die von Schuppenflechte auf der Kopfhaut betroffen sind, leiden unter den aufgezählten Stadien der Krankheit. Psoriasis tritt in Schüben auf. Das bedeutet, dass sich Zeitspannen, in denen die Symptome sehr aktiv sind, mit Zeitspannen, in der die Kopfhaut zur Ruhe kommt, ablösen.
Bei Verdacht auf Schuppenflechte auf der Kopfhaut ist es wichtig, einen Dermatologen aufzusuchen, um die Diagnose zu bestätigen und eine geeignete Behandlung zu beginnen. Eine frühzeitige Intervention kann helfen, deine Symptome zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden.
Psychische Auswirkungen von Schuppenflechte
Schuppenflechte kann nicht nur physische, sondern auch erhebliche psychische Auswirkungen auf Betroffene haben. Die sichtbaren Symptome der Erkrankung, wie rote Flecken, erhabene Plaques und Schuppen, können dazu führen, dass Schuppenflechte Patienten und Patientinnen mit mentalen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Selbstwertgefühl und Körperbild
Die sichtbaren Hautveränderungen können das Selbstwertgefühl beeinflussen und das Körperbild negativ beeinflussen. Menschen mit Schuppenflechte neigen dazu, unter geringem Selbstbewusstsein zu leiden, was auf Dauer zu starken Selbstzweifeln und Unsicherheiten führen kann.
Stigmatisierung und Vorurteile
Aufgrund mangelnden Verständnisses können Menschen mit Schuppenflechte stigmatisiert oder Vorurteilen ausgesetzt sein. Dies kann soziale Isolation und Ablehnung zur Folge haben. Oft isolieren sich Betroffene selbst, aus Angst, Spott und Unverständnis ertragen zu müssen.
Psychischer Stress und Angst
Die chronische Natur der Schuppenflechte auf dem Kopf kann zu anhaltendem psychischem Stress und Ängsten führen. Die Unsicherheit darüber, wie die Haut aussieht und wie andere darauf reagieren könnten, kann auf Dauer wirklich belastend sein.
Depression
Einige Menschen mit Schuppenflechte entwickeln depressive Symptome aufgrund der Belastung durch die Erkrankung. Der anhaltende Stress und die emotionalen Herausforderungen können die Stimmung beeinträchtigen.
Einschränkungen im Alltag
Die Notwendigkeit, sich ständig mit den Symptomen der Schuppenflechte auseinanderzusetzen, kann zu Einschränkungen im Alltag führen, was wiederum zu Frustration und innerer Unruhe führen kann.
Einige Menschen können gut mit der Erkrankung umgehen, während sie für andere eine erhebliche psychologische Belastung darstellen kann. Das soziale Umfeld, die Unterstützung durch Freunde, Freundinnen und Familie sowie der Zugang zu angemessener medizinischer Behandlung spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der psychischen Auswirkungen von Psoriasis.
Solltest du unter Schuppenflechte und ihren psychischen Auswirkungen leiden, empfehlen wir dir, nicht nur körperliche, sondern auch mentale Unterstützung zu suchen. Selbsthilfegruppen oder professionelle psychologische Betreuung können helfen, besser mit der Erkrankung umgehen zu können. Die psychischen Auswirkungen dürfen nicht unterschätzt werden und bedürfen ebenso einer Behandlung wie die körperlichen Begleiterscheinungen von Psoriasis.
Wann sollte ich mit Psoriasis zum Arzt?
Es ist ratsam, deinen Arzt oder deine Ärztin aufzusuchen, wenn du erste Anzeichen oder Symptome von Schuppenflechte auf der Kopfhaut bemerkst oder vermutest, unter Psoriasis zu leiden. Eine Dermatologin oder ein Dermatologe kann die Diagnose bestätigen und mit dir einen Behandlungsplan erarbeiten.
Je eher die Schuppenflechte am Kopf erkannt wird, desto eher kann mit einer Behandlung begonnen werden, die die Symptome eindämmt und das Auftreten eines Schubes unwahrscheinlicher machen kann.
Kopfhaut Schuppenflechte: Therapie
Die Behandlung von Schuppenflechte auf der Kopfhaut, auch als Psoriasis capitis bekannt, zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Schübe zu kontrollieren. Wir haben dir alles Wichtige zur Psoriasis Behandlung zusammengefasst.
Medizinische Shampoos
Spezielle medizinische Shampoos können dir dabei helfen, störende Schuppen zu reduzieren und die gestresste Kopfhaut zu beruhigen. Shampoos mit Wirkstoffen wie Salicylsäure, Ketoconazol oder Teer können hilfreich sein. Die Shampoos sind häufig Teil des Behandlungsplans deiner Dermatologin oder deines Dermatologen. Du kannst sie auch gezielt auf ein passendes Produkt für deine Haut ansprechen.
Topische Behandlungen
Verschiedene auf die Haut aufgetragene Medikamente, wie Kortikosteroide, Calcineurininhibitoren oder Vitamin-D-Analoga, können auf die betroffenen Stellen auf der Kopfhaut aufgetragen werden, um Entzündungen zu reduzieren.
Die Psoriasis Creme von N1 beruhigt die Haut und lindert Symptome wie Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung. Sie kommt ohne Cortison und Antibiotika aus. Auch auf Hormone und Parfüm wurde bei der Rezeptur vollkommen verzichtet.
Lichttherapie bei Psoriasis
Lichttherapie oder Phototherapie, bei der die betroffenen Bereiche mit UVB-Licht bestrahlt werden, kann bei einigen Menschen mit Psoriasis auf der Kopfhaut wirksam sein. Die Behandlung, die auch durch sogenannten UV Lichtkämme durchgeführt wird, sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Medikamente gegen Psoriasis
In schwereren Fällen kann dein Hautarzt oder deine Hautärztin dir Tabletten verschreiben, die oral eingenommen werden oder als Injektionen verabreicht werden. Diese Medikamente wirken auf dein Immunsystem, um Entzündungen zu reduzieren und dir Linderung zu verschaffen.
Natürliche Pflege bei Psoriasis Kopfhaut
Zusätzlich zu medizinischen Behandlungen kann die richtige Pflege der Kopfhaut helfen, um die Hautbarriere zu stärken und Juckreiz und Entzündungen vorzubeugen. Milde und natürliche Pflege ohne reizende Inhaltsstoffe kann deiner Kopfhaut helfen, sich zu erholen. Bei Unsicherheiten solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin fragen, ob deine Pflege bei Schuppenflechte auf dem Kopf geeignet ist.
Ist Schuppenflechte am Kopf heilbar?
Nach dem derzeitigen Stand der Forschung ist weder Schuppenflechte am Kopf, noch an einem anderen Körperteil heilbar. Die Lebensqualität von Betroffenen kann aber durch die genannten Behandlungsmöglichkeiten erheblich gesteigert werden. Es gibt klinische Studien, die sich mit der Entwicklung neuer Therapieansätze beschäftigen.
Mögliche Komplikationen von Schuppenflechte
Es kann bei Schuppenflechte am Kopf oder anderen Körperregionen in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen.
Etwa 30% der Betroffenen entwickeln im Laufe der Zeit eine sogenannte Psoriasis-Arthritis. Diese Form der Arthritis betrifft die Gelenke und kann zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit führen.
Menschen mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko für entzündliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Stoffwechselstörungen. Aufgrund der gestörten Hautbarriere bei Psoriasis besteht ein erhöhtes Risiko für Hautinfektionen, insbesondere wenn die Haut durch Kratzen verletzt wird.
Einige der Medikamente, die zur Behandlung von Psoriasis eingesetzt werden, können Nebenwirkungen hervorrufen. Daher ist es wichtig, die Risiken und Vorteile der jeweiligen Therapie vor Beginn mit deinem behandelten Arzt oder deiner behandelnden Ärztin zu besprechen.
Juckreiz und allgemeines Unwohlsein bis hin zu Schmerzen durch Schuppenflechte am Kopf können den Schlaf beeinträchtigen und auf Dauer zu Schlafstörungen führen, die deinen Alltag beeinflussen können und die Lebensqualität lindern.
Tipps bei Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Um dir den Umgang mit Psoriasis am Kopf zu erleichtern, haben wir hilfreiche Tipps gesammelt, mit denen Du im Alltag gewappnet bist.
Verwende spezielle Shampoos
Medizinische Shampoos mögen etwas teurer sein als Drogerieprodukte, aber sie sind eine Investition in die Gesundheit deiner Kopfhaut. Besonders bei häufigen Haarwäschen solltest du auf die richtigen Inhaltsstoffe achten. Falsche Reinigung kann deine Kopfhaut unnötig reizen und damit einen Psoriasis Schub provozieren.
Sanfte Pflege
Verwende milde, hypoallergene Pflege und reinige deine Kopfhaut sanft. Eine schonende Behandlung kann Ausbrüchen von Schuppenflechte am Kopf vorbeugen. Du solltest deine Kopfhaut stets sauber halten und deine Haare weder zu häufig, noch zu selten waschen.
Entferne Schuppen vorsichtig
Entferne lockere Schuppen vorsichtig mit einem weichen Kamm, nachdem du deine Kopfhaut sanft mit Shampoo massiert hast. Vermeide jedoch starkes Kratzen, da dies zu Hautirritationen, Entzündungen und Blutungen führen kann.
Feuchtigkeit spenden
Spende deinen Haaren Feuchtigkeit. Dein verwendeter Conditioner wird dabei nur in die Längen und nicht direkt auf die Kopfhaut aufgetragen. Besonders durch medizinische Shampoos können deine Haare an Glanz und Feuchtigkeit verlieren. Dem beugst du mit der richtigen Pflege vor.
Vermeide Haarprodukte mit Alkohol
Produkte wie Haarsprays oder Gele mit Alkohol können die Kopfhaut austrocknen und reizen. Vermeide solche Produkte oder greife zu alkoholfreien Alternativen.
Schütze deine Kopfhaut vor der Sonne
Trage an sonnigen Tagen einen Hut oder bedecke deine Kopfhaut mit einem Tuch, um sie vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Es gibt außerdem Sonnencreme, die speziell für das Auftragen auf die Kopfhaut konzipiert worden ist.
Stressmanagement
Da Stress Psoriasis verschlimmern kann, ist es wichtig, diesen so gut wie möglich zu reduzieren. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können hilfreich sein. Grundsätzlich solltest du deine Lebensweise anpassen und dir Ruhephasen gönnen. Dein Immunsystem reagiert besonders empfindlich auf Dauerstress.
Gesunde Lebensgewohnheiten
Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, dein Immunsystem zu stärken und die Ausprägung deiner Schuppenflechte zu verbessern. Identifiziere deine persönlichen Trigger und versuche, deinen Alltag überwiegend so zu gestalten, dass sie keinen Einfluss mehr auf dich haben.