Warzen am Fuß: alles über Fußsohlenwarzen
Mehr als 10% der Bevölkerung leiden unter den teilweise schmerzhaften Wucherungen. Am häufigsten befallen sind Hände und Füße. Viele Betroffene fragen sich, wie sie Warzen am Fuß entfernen können. Wir haben die wichtigsten Infos rund um Fußsohlenwarzen für Sie gesammelt.
Fußsohlenwarzen: so entstehen die gutartigen Hautwucherungen
- In Deutschland werden alle Krankheiten anhand eines Kataloges klassifiziert. Viruswarzen, zu denen die Fußsohlenwarzen zählen, werden nach ICD-10 der ICD Codes unter B07 aufgeführt (Viruswarzen Verrucae simplex, Verrucae vulgaris).
- Fußsohlenwarzen sind für Betroffene in den meisten Fällen ein kosmetisches Problem. Es handelt sich um gutartige Wucherungen der Haut, die zwar unansehnlich, aber nicht gesundheitsschädlich sind. Bei Dornwarzen kann es allerdings zu unangenehmen Schmerzen kommen. Außerdem sind sie, wie alle Warzen, hochansteckend, was eine Behandlung ebenfalls empfehlenswert macht.
- Ausgelöst werden Warzen durch verschiedene Arten des Papillomavirus, den sogenannten HPV Typen. Diese sind für verschiedene Krankheiten verantwortlich. Viele Menschen verbinden eine Infektion mit HPV mit Krebserkrankungen. Auch, wenn einige HPV Typen durchaus für bösartige Erkrankungen verantwortlich sein können, gibt es Entwarnung: Fußsohlenwarzen gehören nicht dazu.
- Derzeit sind mehr als 226 HPV-Typen bekannt, die unterschiedliche Warzenarten hervorrufen können.
- Feigwarzen, die durch Sexualkontakt übertragen werden, bilden eine spezielle Ausnahme. Sie können in seltenen Fällen von krebserregenden HPV Typen ausgelöst werden und sollten regelmäßig ärztlich untersucht werden.
- Der Virus dringt bevorzugt bei trockener, rissiger oder verletzter Haut in den Körper ein und verursacht eine Infektion. Wie du dieser vorbeugen kannst, erfährst du am Ende dieses Artikels.
Von Mensch zu Mensch: so übertragen sich Warzen am Fuß
- Warzen, beziehungsweise die HPV Viren, die für sie verantwortlich sind, werden von Mensch zu Mensch übertragen.
- Besonders tückisch: auch Gegenstände können die Viren übertragen. Diese haben eine lange Inkubationszeit und überleben auf Oberflächen bis zu acht Monate.
- Feucht-warme Orte, wie zum Beispiel Schwimmbäder oder Saunalandschaften, sind der ideale Nährboden für Viren. Da die Haut durch das Baden besonders weich und durchlässig ist, haben Viren leichtes Spiel.
Handtücher
Textilien wie Handtücher, die gerne von der ganzen Familie genutzt werden, können Brutstätten von HPV Viren sein und sollten deshalb regelmäßig bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Fußsohlenwarzen: diese Warzenarten sind gemeint
Sowohl Mosaik- auch auch Dornwarzen sind sogenannte "gewöhnliche Warzen". Diese kommen am häufigsten vor und zeigen sich bei Behandlungen gerne von ihrer hartnäckigen Seite. Woran Sie sie erkennen und was sie besonders macht, erfahren Sie in den kurzen Steckbriefen.
Mosaikwarzen (Verrucae plantares)
Mosaikwarzen treten selten alleine auf. Bevorzugt bedecken sie größere Flächen und verwachsen miteinander. Die einem Mosaik ähnliche Erscheinung gibt ihnen ihren Namen. Bezeichnet werden die Verwachsungen in medizinischen Kreisen auch als "Beete".
Mosaikwarzen sind weiß bis gelblich und einzeln etwa stecknadelkopfgroß. Sie sind eher flach als erhaben. Sie treten überdurchschnittlich oft an den Fußunterseiten auf.
Anders als Dornwarzen wachsen Mosaikwarzen nicht in die tieferen Gewebeschichten. Deshalb verursachen sie im Normalfall keine Schmerzen. Dennoch sind sie hochansteckend und sollten deshalb behandelt werden.
Dornwarzen (Verrucae plantaris)
Dornwarzen, auch Plantar- oder Stechwarzen genannt, sind besonders widerspenstige Warzen. Ihr Name lässt sich von ihrer einzigartigen Wachstumsform ableiten. Die Dornwarze wächst mit Vorliebe tief in das infizierte Gewebe hinein. Der unsichtbare, unter der oberen Hautschicht liegende Teil kann bis zu doppelt so groß werden wie der sichtbare "Kopf" der Warze. Er wird auch als Dorn oder Stachel bezeichnet.
Der "Kopf" der Plantarwarzen ist von einer dicken Hornschicht überzogen. Der weiße Kern ist häufig von kleinen schwarzen Punkten durchzogen, die Betroffene schnell verunsichern können. Doch kein Grund zur Sorge! Bei den Punkten handelt es sich um winzige Einblutungen im Gewebe. Sie sind nicht gefährlich und gehören zu dem normalen Erscheinungsbild dieser Warzenart.
Besonders gerne siedelt sich die Dornwarze in den belasteten Bereichen der Fußsohle an. So findet sie sich häufig an der Unterseite der Zehen oder der Ferse.
Können Dornwarzen gefährlich werden?
Wirklich gefährlich werden können Dornwarzen an den Füßen in aller Regel nicht. Menschen mit intaktem Immunsystem müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie Warzen entdecken. Sie stellen keine gesundheitlichen Bedenken dar.
Allerdings können sie durch ihre Platzierung an Fußballen, der Fußsohle oder der Ferse durch täglichen Druck Schmerzen verursachen, die langfristig zu Beeinträchtigungen beim Gehen führen können. Spätestens, wenn Betroffene solche Schmerzen verspüren, sollten sie sich für eine Behandlungsart entscheiden. Welche dafür zur Verfügung stehen, haben wir im Verlauf dieses Artikels erläutert.
Können Dornwarzen von alleine verschwinden?
- Wie alle Warzen können auch Dornwarzen oder Stachelwarzen ohne Behandlung von alleine verschwinden. Bis sich Warzen am Fuß entfernen, ohne behandelt zu werden, können allerdings Wochen und Monate vergehen, in denen die Dornwarze immer weiter ungehindert in die tiefliegenden Gewebe der Haut hineinwächst. Dieser von außen nicht sichtbare "Dorn" kann, wie zuvor erwähnt, auf lange Sicht Schmerzen verursachen und das Gehen beeinträchtigen.
- Je "jünger" die Warze ist, wenn sie behandelt wird, desto höher sind die Erfolgschancen. Auf ein alleiniges Verschwinden zu hoffen ist im Falle von Dornwarzen also nicht empfehlenswert. Wer sicher gehen will, wartet nicht auf die ersten spürbaren Symptome. Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen mögliche Therapieformen vor, mit denen Sie Dornwarzen zu Leibe rücken können.
Wann sollte eine ärztliche Untersuchung stattfinden?
- Falls Sie sich unsicher sind, ob es sich tatsächlich um Warzen handelt und die betreffende Hautregion sich schnell und warzenuntypisch verändert, sollten Sie einen Hautarzt/ eine Hautärztin aufsuchen. Die Verwechslungsgefahr mit anderen Wucherungen wie Hühneraugen besteht durchaus. Allerdings sind auch Hühneraugen völlig harmlos.
- Sollte es sich bei der vermeintlichen Warze allerdings um ein Muttermal handeln, ist eine Abklärung in jedem Fall ratsam. Anders als bei Warzen besteht in diesem Fall ein Hautkrebsrisiko.
- Menschen, die unter Vorerkrankungen wie Krebs oder Diabetes und/oder einem geschwächten Immunsystem leiden, sollten mit Warzen zur Sicherheit ebenfalls Experten aufsuchen.
Dermatologie oder Heimanwendung: so lassen sich Dornwarzen behandeln
Verschiedene Therapieansätze ermöglichen es Betroffenen, Fußsohlenwarzen unkompliziert selbst zu behandeln oder aber behandeln zu lassen. Wir haben Ihnen die beliebtesten Behandlungsmethoden zusammengefasst.
dermatologische Behandlungen
Die Dermatologie bietet verschiedene Ansätze, wenn es um die Behandlung von Fußsohlenwarzen geht. Ob Kälte, Hitze oder ein kleiner Eingriff mit einem speziellen Löffel, die Methoden sind vielfältig.
Kryotherapie
Bei der Kryotherapie wird die Warze mit flüssigem Stickstoff vereist. Die Warze wird punktuell auf -190 Grad heruntergekühlt. So kann das angegriffene Gewebe bis in die Tiefe zerstört werden. Das macht die Anwendung besonders bei Dornwarzen sinnvoll.
Der Einsatz einer kleinen Sonde ermöglicht eine punktgenaue Behandlung. Das umliegende Gewebe wird nicht verletzt und es bleibt keine Narbe zurück. Je nach Größe und Hartnäckigkeit muss die Behandlung jedoch wiederholt werden. Je "frischer" die Warze ist, desto weniger Behandlungen benötigt der Hautarzt, um die Warze zu zerstören.
Kürettage
Die Warze wird hierbei mit einem kleinen Skalpell oder einem speziell für diesen Eingriff vorgesehenem Löffel abgeschabt. Um die Hornschicht aufzuweichen, wird die Warze im Vorfeld mit einem Salicylsäure-Pflaster behandelt, das die oberste Hautschicht abträgt. Während des Eingriffs wird die Haut lokal betäubt. Es kann zu leichten Schmerzen kommen.
Laserablation
Mithilfe eines Lasers wird die Warze erhitzt und so zerstört. Gegen mögliche Schmerzen wird eine örtliche Betäubung angewendet. Die Behandlung muss möglicherweise wiederholt werden. Eine kleine Narbe kann zurückbleiben.
Farbstofflaser-Behandlung
Bei dieser Behandlungsform werden die Zellen, die die Warze mit Blut versorgen, mit Hilfe eines Lasers zerstört. So stirbt die Warze von alleine ab.
Heimische Behandlungen
Wenn Sie die Behandlung lieber selbst durchführen möchten, finden Sie in einer Apotheke ein Sortiment unterschiedlicher Arzneimittel mit denen sich Warzen am Fuß entfernen lassen. Einige von ihnen, wie das Vereisen, ähneln der Behandlung durch den Hautarzt oder die Hautärztin.
Vereisungsspray
Mit einem präzise ansetzbaren Applikator kann man Dornwarzen bequem von zuhause aus vereisen. Die Vereisung führt dazu, dass sich unter der Wucherung eine Blase bildet, die dafür sorgt, dass sie abstirbt. Bei der Heimanwendung wird die Warze auf -50 Grad heruntergekühlt.
Salicylsäure und Milchsäure
Das Gemisch aus den beiden Säuren sorgt dafür, dass die betroffenen Hautschichten nach und nach abgetragen werden, ohne dass die umliegende gesunde Haut in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei dieser Methode handelt es sich nicht um eine einmalige Anwendung. Sie muss in regelmäßigen Abständen (je nach Packungsbeilage) wiederholt werden, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.
Ameisensäure
Ameisensäure ist eine ätzende Säure, die du rezeptfrei in der Apotheke erwerben kannst. Sie sorgt für das Austrocknen der Warze, die nach regelmäßiger Behandlung von alleine abfallen wird.
Warzenpflaster
Bei Warzen an Füßen sind Pflaster ein häufig genutztes Mittel. Die in den Pflastern enthaltene Salicylsäure weicht die Verhornung auf und trägt die Warze Schicht für Schicht ab. Voraussetzung ist, dass die Pflaster regelmäßig erneuert und über den angegebenen Zeitraum getragen werden.
Hausmittel gegen Warzen am Fuß
Auch die Anwendung von Hausmitteln kann gegen Plantarwarzen helfen. Viele pflanzliche Mittel haben laut Anwenderinnen und Anwendern einen positiven Effekt auf den Heilprozess ihrer Dornwarze. Betroffene benötigen bei der Verwendung von Hausmitteln ein wenig mehr Geduld als bei Apothekenpräparaten oder hautärztlichen Behandlungen, aber sie können durchaus ähnliche Ergebnisse erzielen.
Schöllkraut
Für eine Anwendung reichen ein- bis zwei Stängel Schöllkraut aus. Der aus dem Kraut gewonnene Saft wird mit einem Wattestäbchen auf die Warze aufgetupft. Wiederholt wird die Prozedur dreimal am Tag.
Knoblauch
Knoblauch wirkt antibakteriell. Eine aufgeschnittene Zehe wird direkt auf die Warze gegeben und kann dort mit einem Pflaster fixiert werden.
Teebaumöl
Sekundäre Pflanzenstoffe machen Teebaumöl zu einem antibakteriellen Mittel. Es wird auch als pflanzliches Antibiotikum bezeichnet. Warzen sollten mehrmals am Tag mit dem Öl behandelt werden. Dazu eignen sich Produkte, die mit einer Pipette benutzt werden können, am besten.
Wer zu Teebaumöl greift, sollte auf Bio-Qualität achten. Empfindliche Haut kann mit Reizungen reagieren, deshalb wird eine Verdünnung empfohlen.
Löwenzahn
Löwenzahn wird aufgrund seiner ätherischen Öle eine Wirkung gegen Dornwarzen nachgesagt. Der dickflüssige Saft, den man aus dem Stängel gewinnt, wird zwei- bis dreimal täglich auf die Warze aufgetragen.
Diese vorbeugenden Maßnahmen können vor einer Warze schützen
Auch, wenn Fußsohlenwarzen keine direkte Bedrohung für die Gesundheit darstellen, so sind sie doch lästig und nicht sehr hübsch anzusehen. Mit folgenden Tipps lässt sich eine Ansteckung zwar nicht zu hundert Prozent vermeiden, jedoch sinkt das Risiko einer Infektion damit nachweislich.
Das Immunsystem stärken
Das Immunsystem spielt bei der Abwehr von Viruswarzen eine große Rolle. Wer seinen Körper mit dem versorgt, was er benötigt, unterstützt die Abwehrkräfte. Diese setzen sich gegen das HPV Virus zu Wehr und verhindern so, dass sich schmerzende Stechwarzen bilden.
Das richtige Schuhwerk
Das richtige Schuhwerk tut viel für die Gesundheit Ihrer Füße. Auch Warzen können sich durch passende und vor allem luftdurchlässige Schuhe verhindern lassen. Passende Schuhe verringern minimale Verletzungen und hohe Schweißbildung am Fuß, die Viren wiederum das perfekte Klima bietet.
Keine Badtextilien teilen
Für Kinder und Jugendliche ist die Ansteckungsgefahr aufgrund ihres noch nicht vollständig ausgeprägten Immunsystems besonders hoch. Verzichte darauf, Textilien wie Hand- oder Badetücher miteinander zu teilen.
Fußpflege ernst nehmen
Trockene und rissige Fußsohlen sind leichte Angriffsfläche für Viren. Regelmäßige Fußpflege beugt einer Infektion vor und dient gleichzeitig als kleine Wohlfühlauszeit im Alltag. Nach einem Fußbad oder einer Dusche sollten deine Füße stets vollständig getrocknet werden. Dabei die Zehen nicht vergessen!
Heiß genug waschen
Textilien, die mit der Warze in Kontakt gekommen sind, unbedingt bei mindestens 60 Grad waschen um die Erreger abzutöten. Dazu zählen Socken, Handtücher und Bettwäsche.
Im Schwimmbad Schlappen tragen
In Hotelzimmern, Schwimmbädern und Saunabereichen solltest du nicht auf Badeschlappen verzichten. Und diese regelmäßig reinigen und desinfizieren, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Dornwarzen lassen sich abkleben
Mit speziell dafür vorgesehenen Warzenpflastern, die wasserfest sind, lassen sich Warzen auch an der Fußsohle und zwischen Zehen hervorragend bedecken. Damit vermeidest du, andere anzustecken, aber auch eine Eigeninfektion an anderen Körperstellen.