Mücken: Die 10 interessantesten Fakten

  1. Etwa 3.500 Arten von Mücken gibt es weltweit.
  2. Mücken kommen auf etwa 1500 Flügelschläge pro Sekunde.
  3. Die männliche Mücke ernährt sich von Nektar und Pflanzensaft, weibliche Mücken brauchen Blut um zu brüten.
  4. Weibliche Tiere überleben höchstens acht Wochen.
  5. Die Tiere sind je nach Art entweder tag- oder nachtaktiv.
  6. Die Stechmücke gilt, aufgrund der Vielzahl der Krankheiten, die sie übertragen kann, als gefährlichstes Tier der Welt. Überraschend: Mücken sind tödlicher als Haie.
  7. In Deutschland ist die Gefahr, durch einen Mückenstich zu sterben, sehr gering.
  8. Die Tiere sind bei Vollmond etwa 500-mal aktiver als normalerweise.
  9. Da Mücken von stehendem Wasser angezogen werden, kommt es nach langen Regenphasen oder Überschwemmungen häufig zu einer wahren Mückenplage.
  10. Mücken suchen sich ihre Opfer nach ihrem Geruch aus.

Warum stechen Mücken?

Tatsächlich sticht nicht jede Mücke. Ob sie sich von Blut ernähren, ist vom Geschlecht abhängig. Während die männlichen Mücken sozusagen Vegetarier sind, die sich von Pflanzennektar ernähren, sind die Weibchen kleine Vampire. Damit sich ihre Eier weiterentwickeln können, benötigen die kleinen Blutsauger diese "Blutmahlzeit".

Die weibliche Stechmücke legt mehrmals bis zu 300 Eier ab. Zwei Wochen nach dem Ablegen sind aus diesen Eiern bereits ausgewachsene Mücken geworden. Sie leben jedoch nicht lange. Weibliche Stechmücken haben eine Lebensdauer von unter zwei Monaten, männliche werden keine zehn Tage alt.

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So entsteht ein Mückenstich

Nachdem die blutsaugenden Quälgeister mit ihrem Stechrüssel zugestochen haben, sondern sie Speichel ab. In diesem sind Substanzen enthalten, die die Blutgefäße weiten und die Blutgerinnung verhindern. So kann die Mücke ungestört weiter Blut saugen, ohne dass die Wunde sich verschließen kann. Der Speichel hat eine weitere hilfreiche Eigenschaft. Er betäubt die Einstichstelle. Das Opfer der Mücke bemerkt meist erst, dass es gestochen worden ist, wenn das Jucken einsetzt.

Warum jucken Mückenstiche?

Der Speichel der Mückenweibchen dringt in die Wunde ein und irritiert das Immunsystem. Dieses kann mit den fremden Proteinen und Bakterien nichts anfangen und beginnt, Histamin auszuschütten. Histamin ist ein Naturstoff, der vom Körper produziert wird, um Fremdstoffe abzuwehren. Die Gefäße werden durch das Histamin erweitert und der Stich nimmt die charakteristische rote Schwellung an. Das sind die Folgen einer allergischen Reaktion. Es beginnt zu jucken. Die Reaktion auf den Mückenspeichel fällt von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus. Während einige das Jucken kaum wahrnehmen, haben andere über Tage damit zu kämpfen.


Davon werden Mücken angezogen

Das Licht löschen, bevor man die Fenster öffnet? Der Glaube, dass die Insekten von Licht angezogen werden, hält sich hartnäckig. Studien haben bewiesen, dass es sich dabei um einen Irrglauben handelt. Viel mehr kann man sagen, dass die Menschen dem Licht folgen und die hungrigen Mücken folgen den Menschen.

Die Mücke orientiert sich am Geruch ihres Opfers. Der Abschnitt "diese Menschen stechen Mücken besonders gerne" befasst sich damit, um welchen Geruch es sich handelt und wer deshalb am häufigsten mit Stichen zu kämpfen hat. Aber nicht nur menschliche Gerüche wirken anziehend. Blumendüfte, Cremes und Parfüm sind ebenfalls starke Lockmittel. Viele Körperpflegeprodukte enthalten die für Insekten attraktive Milchsäure Alpha-Hydroxysäure.

Die kleinen Tiere fühlen sich von dunklen Flächen angezogen. Dazu zählen auch dunkle Kleidungsstücke. Wer Mückenstichen vorbeugen möchte, trägt am besten lange, helle Klamotten.

Stehende Gewässer ziehen ebenfalls Mückenpopulationen an. Regentonnen, Seen, Teiche und Weiher dienen ihnen als Brutstätten.

Insgesamt leben 49 verschiedene Stechmückenarten in Deutschland, die häufigste ist die Gemeine Stechmücke. Die folgende Liste umfasst die am häufigsten auftretenden Mückenarten:

Exotische Mücken

Auch exotische Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke breiten sich hierzulande zunehmend aus. Folgende Mückenarten haben bislang nachweislich Populationen in Deutschland gebildet:

  • Asiatische Tigermücke
  • Japanische Buschmücke
  • Sandmücke
  • Aedes koreicus (bislang gibt es noch keinen deutschen Namen)

Die Tropenarten verbreiten sich vor allem durch die immer schneller voranschreitende Globalisierung. Der länderübergreifende Warentransport begünstigt ihre Ausbreitung. So kann beispielsweise die japanische Buschmücke mittlerweile in Baden-Württemberg angetroffen werden. Auch Urlauber können unbewusst Mücken als unliebsames Reisesouvenir mitbringen. Der Klimawandel begünstigt die Verbreitung exotischer Arten. Extremwetter wie Warmwetterperioden mit starken Regenfällen fördern die Vermehrung von Stechmücken. Die tropischen Arten fühlen sich auch in Europa immer wohler.



Können Mücken in Deutschland Krankheiten übertragen?

Ja, die Insekten können Krankheiten übertragen. Die vor allem durch exotische Mücken übertragbaren Krankheiten sind beispielsweise Gelbfieber, das West-Nil-Fieber, das Zika-Virus, japanische Enzephalitis und Malaria. Sie können unbehandelt einen tödlichen Verlauf nehmen. In Deutschland ist die Gefahr, an einer durch Mückenstiche übertragbaren Krankheit zu sterben zwar sehr gering, aber durch die Ansiedlung tropischer Mückenarten steigt das Risiko. Das Robert-Koch-Institut aktualisiert regelmäßig Zahlen zu aktuellen Krankheitsfällen. Auch die heimischen Mückenarten können Krankheiten übertragen.

Die gemeine Stechmücke, die in Deutschland am weitesten verbreitet ist, zählt auch zu den Überträgern des West-Nil-Fiebers, das sich häufig sehr unspezifisch äußert. Hauptsächlich infizieren die Mücken wilde Vögel, aber sie können auch Menschen anstecken. Der erste Fall wurde Ende 2019 bekannt. Menschen merken von einer Infektion häufig nichts. Laut einer Erhebung des RKI trifft die Erkrankung nur einen von 100 Betroffenen schwerwiegend. Symptome, die auf eine Infektion mit dem West-Nil-Fieber hindeuten können, sind:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Anschwellen der Lymphknoten

In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden

Treten nach einem Mückenstich ungewöhnliche Reaktionen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Besonders nach einem Urlaub in einer Region, in der tropische Mücken beheimatet sind, ist Vorsicht geboten. Schwellungen, Grippesymptome oder Magen-Darm-Beschwerden können Hinweis auf eine Infektion sein.


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Der Mythos vom süßen Blut: was ist dran?

Wer häufig gestochen wird, bekommt zu hören, er habe "süßes Blut". In Wahrheit haben Mückenstiche nichts mit dem Blutzuckergehalt zutun. Das Blut spielt bei der Häufigkeit der Insektenstiche aber trotzdem eine Rolle. Genauer gesagt: die Blutgruppen. Laut einer japanischen Studie werden Menschen mit der Blutgruppe 0 von Mücken bevorzugt.

Menschen, die die Blutgruppe 0 haben, wurden im Rahmen dieser Studie nahezu doppelt so oft gestochen wie Menschen mit der Blutgruppe A. Die Blutgruppe können die Insekten trotz ihrem bemerkenswerten Geruchssinn allerdings nicht riechen. Forscher vermuten, dass sich die Blutgruppe in sogenannten Antigenen zeigt, die in Speichel oder Schweiß enthalten sind. Das ist nicht bei jedem Menschen der Fall. Die, die über diese Antigene verfügen, bezeichnet man als "Sekretor". 80-85 % aller Menschen sind Sekretoren.

Diese Menschen stechen Mücken besonders gerne

Warum stechen Mücken einige Menschen scheinbar lieber als andere? Fakt ist: dabei handelt es sich keineswegs um Einbildung. Die lästigen Blutsauger werden von dem Kohlenstoffdioxid (Co2) angezogen, das Menschen und Tiere ausatmen. Je höher der Co2 Gehalt, desto interessanter ist der Mensch für die Mücke. Die Körperchemie jedes Menschen ist individuell. Grund dafür sind die Gene, aber auch der Stoffwechsel.

Schwangere, Sportler und Menschen mit Mehrgewicht haben grundsätzlich eine höhere Körpertemperatur. Diese und eine erhöhte Produktion von Schweiß, beziehungsweise die darin enthaltene Milchsäure, bedeuten optimale Voraussetzungen für die Mücke, die sich gerne dort niederlässt, wo es warm und feucht ist.

Ein weiterer Faktor scheint wissenschaftlichen Versuchen nach der weibliche Menstruationszyklus zu sein. Forscher haben herausgefunden, dass Frauen zwischen dem 13. und 18. Tag ihres Zyklus besonders attraktiv auf die stechenden Insekten wirken. Ursächlich dafür könnte einerseits der Anstieg des Östrogenspiegels, aber auch die Erhöhung der Körpertemperatur sein.

Alkohol erhöht bekanntermaßen die Körpertemperatur. Doch auch der Duft wirkt auf die bluttrinkenden Insekten verlockend. Wer im Sommer zu einem gemütlichen Grillabend bei Bier und Wein im Garten zusammenkommt, geht sicher mit dem ein oder anderen Mückenstich nach Hause.

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Wann stechen Mücken am liebsten?

Grundsätzlich bevorzugen die in Deutschland heimischen Mücken die Abend- und Nachtstunden in den warmen Monaten des Jahres. Je nach Mückenart sind die Tiere jedoch entweder tages- oder nachtaktiv. In Deutschland endet die Mückenzeit etwa im frühen Herbst, wenn es zunehmend kälter wird. Die meisten Mückenarten überwintern im Eistadium und schlüpfen im Frühling.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Insekten während einer Vollmondnacht um 500% aktiver sind als sonst.


8 Tipps, um Mückenstichen vorzubeugen

    Mit diesen Tipps können nervende Mücken abgewehrt werden.

  1. Fliegengitter: Der Klassiker in Sachen Mückenschutz. Mit dem praktischen Fenster- und Türenschutz lassen sich unliebsame Blutsauger unkompliziert aussperren.
  2. Lange Kleidung: Es ist ein Mythos, dass Mücken durch Kleidung stechen können. Lange Kleidung hilft effektiv, die Haut vor Stichen zu schützen.
  3. Offene Wasserstellen vermeiden oder abdecken: Regentonnen werden am besten verschlossen. Das überschüssige Wasser in Pflanzenkübeln sollte man regelmäßig leeren, um Mückenpopulationen zu vermeiden.
  4. Kalt duschen: Das kalte Wasser senkt die Körpertemperatur und hemmt die Schweißproduktion.
  5. Auf Parfüm verzichten: Zumindest süße Parfüms wirken anziehend auf Mücken. Herbe oder zitronige Düfte mögen sie hingegen nicht.
  6. Gewürzpflanzen aufstellen: Minze, Eukalyptus, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum, Rosmarin und Lavendel sind die idealen Pflanzen, um lästige Blutsauger zu vertreiben. Diesen Düften gehen die Plagegeister lieber aus dem Weg.
  7. Kaffee verbrennen: Anstatt den Kaffeesatz wegzuwerfen, kann man ihn als natürliches Anti-Mückenmittel verwenden und verbrennen.
  8. Duschgels mit Zitrusduft: Der fruchtig-frische Geruch wirkt abschreckend auf Mücken.

Erste Hilfe bei Mückenstichen

Diese Erste-Hilfe-Tipps helfen, wenn es doch einmal zu einem Stich gekommen ist:

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Nicht zu unterschätzen: deshalb sind Mücken nützlich

Für Gestochene sind Mücken wahre Plagegeister, der Natur haben sie jedoch viel zu geben. Sie dienen als Nahrungsquelle für Insekten und Amphibien wie Frösche und Salamander. Auch für Fledermäuse und Vögel sind sie ein leckerer Proteinsnack.

Die Larven der Mücke, die sich in stehenden Gewässern entwickeln, reinigen und filtern dieses gleichzeitig. Die Larven ernähren sich von Mikroplankton und anderem organischen Material. Außerdem werden Pflanzen durch die Tiere mit Stickstoff versorgt. Sie bestäuben Blütenpflanzen, da sie sich von Nektar ernähren. So sorgen sie für ein funktionierendes Ökosystem.