Durchfallerkrankungen betreffen laut WHO jährlich etwa 1,7 Milliarden Menschen weltweit. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren, ältere Menschen und Menschen in Entwicklungsländern. Durchfall kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wenn er unbehandelt über einen längeren Zeitraum anhält. Was du tun kannst, um deinen Körper während der Erkrankung zu unterstützen und wie Elektrolyte dabei helfen können, erfährst du in diesem Ratgeber.

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Elektrolyte und ihre Aufgabe im Körper

Elektrolyte sind gelöste Salze oder Mineralien im Körper, die elektrisch geladene Partikel bilden. Diese sind entscheidend bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts in unseren Körpern. Wichtige Elektrolyte sind unter anderem Natrium, Kalium, Magnesium und Chlorid.

Elektrolyte finden sich in Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Schweiß und Magensaft. Sie sind für verschiedene Körperfunktionen verantwortlich. Sie regulieren zum Beispiel den Flüssigkeitshaushalt und versorgen Zellen und Blut mit ausreichend Flüssigkeit.

Elektrolyte übertragen elektrische Signale in Nerven- und Muskelzellen. So werden Kontraktionen der Muskeln und die Weiterleitung von Nervenimpulsen ermöglicht.

Der Säure-Basen-Haushalt des Körpers wird durch Elektrolyte geregelt. Der pH-Wert im Blut wird über sie reguliert.

Ein Ungleichgewicht der Elektrolyte im Körper kann zu verschiedenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Bei einem Mangel kann es zu Dehydration, Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen und anderen Beschwerden kommen. Umso wichtiger ist es, im Falle von Erkrankungen wie Durchfall auf deinen Elektrolythaushalt zu achten.


Symptome von Durchfall

Durchfall tritt selten alleine auf. Häufig wird er von anderen Symptomen begleitet. Die häufigsten sind:

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Fieber

  • Bauchschmerzen

  • Krämpfe

  • häufiger, wässriger Stuhlgang

  • Dehydration


Durchfall: auf diese Erkrankungen kann er hindeuten

Die möglichen Ursachen für Durchfall sind vielfältig und können mit zuverlässiger Sicherheit nur von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert werden. Die folgende Auflistung umfasst die häufigsten Ursachen für Durchfallerkrankungen:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zum Beispiel Gluten

  • Darmerkrankungen wie Morbus Crohn

  • Reizdarmsyndrom

  • Laktoseintoleranz

  • Lebensmittelvergiftung

  • Virusinfektion

  • Bakterielle Infektion

  • Nebenwirkungen durch Medikamente wie Antibiotika


Das macht Durchfall gefährlich

Durchfall kann nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich sein. Insbesondere dann, wenn er lange anhält und stark ausgeprägt ist, kann er eine Gefahr für deine Gesundheit darstellen.

Durchfall kann zu einem erheblichen Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten führen. Die Dehydration äußert sich durch Schwäche, Schwindel, niedrigen Blutdruck und verminderten Urinfluss. In schweren Fällen kann dieser Zustand lebensbedrohlich werden. Besonders ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sind durch einen Flüssigkeitsmangel gefährdet.

Anhaltender Durchfall kann auch zu einem Verlust wichtiger Nährstoffe führen. Der Körper hat nicht ausreichend Zeit, die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Chronischer Durchfall kann bei Kindern in der Wachstumsphase zu Schwierigkeiten führen.

Da bakterielle und virale Infektionen ursächlich für den Durchfall sein können, sind Menschen, die unter Durchfall leiden, potentiell ansteckend.

Je länger der Durchfall anhält, desto stärker kann er sich auf das Immunsystem auswirken. Er schwächt das körpereigene Abwehrsystem und macht dich so anfälliger für Infektionen und Krankheitserreger.

Wann sollte ich mit Durchfall zu einem Arzt?

Eine medizinische Behandlung wird notwendig, wenn der Durchfall besonders schwer ist. Wenn du das Gefühl hast, keine Flüssigkeit zu dir nehmen zu können und häufig zur Toilette musst, kann eine Dehydration eintreten, die eine ärztliche Behandlung erforderlich macht.

Hält der Durchfall länger als drei Tage an, solltest du deinen Hausarzt oder deine Hausärztin kontaktieren. Durchfall kann auf eine Vielzahl verschiedener Krankheiten hindeuten. Auch Blut im Stuhl ist ein Alarmsignal.

Wenn der Durchfall von Symptomen wie Bauchschmerzen oder Erbrechen begleitet wird, die sich über zwei bis drei Tage nicht verbessern, ist ein Besuch beim Arzt ebenfalls anzuraten. Grundsätzlich gilt, dass du immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen solltest, wenn du das Gefühl hast, dein Zustand verbessert sich nicht.


Hilfe bei Durchfallerkrankungen

  • Präparate aus der Apotheke

  • Verschreibungspflichtige Tabletten

  • Schonkost

  • Elektrolytausgleich durch Elektrolytlösungen

  • Probiotika

  • Ruhe und Erholung

  • Flüssigkeitszufuhr

Hilfe bei Durchfall: So wirken Elektrolyte

Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Durchfall, da Durchfall zu einem Verlust von Flüssigkeit und damit Elektrolyten im Körper führt. Elektrolytlösungen, die speziell zur Behandlung von Durchfall entwickelt worden sind, enthalten eine ausgewogene Mischung aus Mineralstoffen, die den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder herstellen können.

Durch die Zuführung von Elektrolyten sorgst du außerdem dafür, dass die wichtigen körperlichen Funktionen weiterhin reibungslos ablaufen können.

Elektrolyte bei Durchfall können dazu beitragen, die Darmfunktion zu normalisieren. Sie unterstützen die Aufnahme von Flüssigkeit im Darm und tragen dazu bei, den Stuhl zu festigen.

Komplikationen wie Dehydrierung, Schwäche, Schwindel und Übelkeit kann durch eine Elektrolytlösung vorgebeugt werden.

Rezepte für Elektrolytlösung

Die Zubereitung einer Elektrolytlösung ist auch zuhause einfach umsetzbar. Die Lösung besteht meist aus Wasser, Salz und Zucker, vorzugsweise Traubenzucker, und Backpulver. Fruchtsäfte wie Orangensaft können für den Geschmack ebenfalls hinzu gegeben werden.

Für eine für Durchfall geeignete Elektrolytlösung benötigst du:

  • 1 Liter Wasser (bestenfalls abgekocht)

  • 6 Teelöffel Zucker

  • einen halben Teelöffel Salz

  • einen halben Teelöffel Backpulver

Koche das Wasser und lasse es abkühlen. Dann fügst du Zucker, Salz und Backpulver hinzu. Rühre die Lösung so lange, bis sich alles vollständig aufgelöst hat. Bewahre die Lösung im Kühlschrank auf und trinke sie über den Tag verteilt.

Bitte beachte, dass dieses Rezept nur eine allgemeine Empfehlung darstellt und keine ärztliche Beratung ersetzt.


Ernährung bei Durchfallerkrankungen


Die Ernährung spielt während einer Durchfallerkrankung eine wichtige Rolle. Besonders die Flüssigkeitsaufnahme steht hier aufgrund des stetigen Flüssigkeitsverlustes im Mittelpunkt. Trinke verschiedene Tees, beispielsweise Kamillen- oder Ingwertee, um Entzündungen vorzubeugen und deinen Magen zu beruhigen.

Auf fettiges Essen solltest du während der Krankheitsphase verzichten, um Magen und Darm zu schonen. Greife lieber zu Brühen und Gemüsesuppen, sowie Salzstangen oder Zwieback. Auf stark gewürzte Speisen solltest du deinem Körper zuliebe ebenfalls für eine Weile verzichten.

Bananen enthalten Pektin, eine lösliche Faser, die helfen kann, den Stuhl zu binden. Ein bis zwei reife Bananen können zu einer Festigung deines Stuhls führen.

Cola hilft, entgegen der weit verbreiteten Meinung, nicht gegen Durchfall. Im Gegenteil, du solltest auf den Genuss von zucker- und koffeinhaltigen Getränken während einer Durchfallerkrankung verzichten. Koffein kann abführend wirken und Zucker erhöht die Darmtätigkeit. Beides kann zu einer Verschlimmerung deiner Beschwerden führen. Halte dich lieber an Wasser und ungesüßte Tees, um deinen Körper mit Flüssigkeit zu versorgen.