Über 125 Millionen Menschen sind weltweit von Psoriasis – auch bekannt als Schuppenflechte – betroffen. Die Autoimmunerkrankung ist vornehmlich auf der Haut sichtbar, aber auch Knochen und Gelenke sowie andere Organe können unter der chronischen Krankheit leiden. Doch wie entsteht Schuppenflechte eigentlich genau, welche Symptome sind typisch und welche Methoden zur Behandlung der Psoriasis gibt es – das erfährst du hier.
Überblick: Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?
Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis genannt, ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung. Weltweit sind über 125 Millionen Menschen daran erkrankt – rund zwei Millionen in Deutschland. Davon haben etwa 70 Prozent einen begrenzten Hautbefall (eine sogenannte leichte Schuppenflechte) und etwa 30 Prozent eine mittelschwere bis schwere Form.
Typisch sind gerötete, silbrig-weiße schuppige Flecken – auch Plaques genannt –, die sich scharf von der gesunden Haut abgrenzen und stark jucken können. Die Schuppen treten vor allem an bestimmten Stellen des Körpers wie Ellbogen, Hände, Füße, Knie, Gesicht oder der Kopfhaut auf. Manchmal können sich die Flecken auch ausbreiten oder ineinanderfließen. Neben der Haut können beispielsweise auch Knochen und Gelenke, aber auch Augen und Blutgefäße betroffen sein.
Das Positive: Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Das Negative: Sie ist leider auch nicht heilbar. Doch mit der richtigen Psoriasis Behandlung lassen sich die silbrig, weißen Schuppen gut kontrollieren.
Autoimmunerkrankung Schuppenflechte
Die sichtbaren, rötlichen, schuppigen Hautveränderungen entstehen durch ein rasant beschleunigtes Zellwachstum. Bist du gesund, erneuert sich deine Oberhaut innerhalb von rund vier Wochen: In dieser Zeit bildet unsere Haut neue Zellen und stößt die alte, inzwischen verhornte oberste Zellschicht ab. Dieser Prozess läuft bei uns Menschen nur dann rasanter, wenn nach einer Verletzung der Haut der Reparaturmodus anspringt und sich schnell neue Haut bilden soll, um beispielsweise die Wunde zu verschließen.
Ebenfalls kommt dieses Phänomen bei einem Psoriasis-Schub vor: Hier verhornt die Haut an den betroffenen Stellen in nur drei bis sechs Tagen, weil das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Hautzellen angreift und die Zellproduktion beschleunigt. Dies führt zu einem schnellen Hauterneuerungszyklus, so dass die Hautzellen nicht ausreichend Zeit haben, normal zu reifen. Aus diesem Grund können die toten Zellen nicht schnell genug abgestoßen werden, die Haut wird an den betroffenen Stellen dicker und schuppt viel stärker als üblich.
Grund sind Autoimmunreaktionen in deinem Körper: Deine Immunabwehr ist überaktiv und setzt vermehrt Botenstoffe frei, die Entzündungsreaktionen auslösen, so beispielsweise auch bei Psoriasis im Gesicht.

Hautveränderungen mit schweren Folgen

Die Schuppenflechte kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein: Für viele Betroffene ist die Erkrankung im Alltag in erster Linie störend, da das Krankheitsbild viel Pflege benötigt und einen optisch – je nach Schub – entstellen kann. Auch kann die Entzündungsreaktion psychische Folgen haben, wenn die rote und schuppige Hautoberfläche an sichtbaren Körperstellen auftritt und so mancher sich dann nicht vor die Tür traut.
Schuppenflechte tritt bei Männern wie Frauen gleich oft auf und verläuft in verschiedenen Phasen – akute und weitgehend symptomfreie Zeiten wechseln sich ab.
Schuppenflechte: Ursachen und Risikofaktoren
Was sind die Ursachen von Psoriasis? Bei der Schuppenflechte (Psoriasis) spielen verschiedene Faktoren zusammen, jedoch sind die auslösenden Ursachen für die Schuppenflechte bisher nur zum Teil erforscht. Nachfolgend findest du einige Hauptauslöser, die mit der Entstehung von der Schuppenflechte in Verbindung gebracht werden:

1. Genetik: Eine familiäre Veranlagung spielt eine entscheidende Rolle. Wenn nahe Verwandte, wie Eltern oder Geschwister, an Schuppenflechte leiden, besteht ein erhöhtes Risiko, die Erkrankung ebenfalls zu entwickeln. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an Psoriasis erkrankt, bei knapp über 10 Prozent, wenn ein Elternteil betroffen ist und bei etwa 30 Prozent, wenn beide Elternteile betroffen sind, laut Informationen des Deutschen Psoriasis Bund e.V.
2. Immunsystem: Bei Psoriasis liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems vor. Normalerweise schützt es den Körper vor Krankheitserregern, indem es sie angreift. Bei Schuppenflechte richtet sich die Immunabwehr jedoch gegen die eigenen Hautzellen und beschleunigt den Zyklus der Hautzellproduktion. Daher ist die Ursache für eine Schuppenflechte auch eine Autoimmunreaktion der Haut. Was der genaue Auslöser für diese fehlgeleitete Immunantwort ist, konnten Wissenschaftler noch nicht vollständig klären.


3. Entzündungsreaktion: Psoriasis wird als immunvermittelte, entzündliche Hautkrankheit betrachtet. Entzündungsreaktionen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Symptome.
4. Umgebungsfaktoren: Bestimmte Umweltfaktoren können das Risiko einer Psoriasis-Verschlechterung erhöhen oder Schübe auslösen. Dazu gehören Stress, Nikotin- und Alkoholkonsum, Infektionen (insbesondere Streptokokken-Infektionen) und bestimmte Medikamente wie Betablocker gegen Bluthochdruck.


5. Hautverletzungen oder -reizungen: Verletzungen der Haut, wie Schnitte, Verbrennungen oder Infektionen, können Psoriasis-Erkrankungen verschlimmern oder einen Schub auslösen. Dazu gehören auch Hautverletzungen, etwa durch Tätowierungen oder Sonnenbrände.
Des Weiteren spielt auch Übergewicht eine Rolle: Bei einem Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 verdoppelt sich beispielsweise das Risiko eines Menschen, an Schuppenflechte zu erkranken. Da bei übergewichtigen Personen automatisch auch Bluthochdruck sowie viele andere Gesundheitsprobleme häufiger auftreten, kommt es insgesamt zu einer negativen Beeinflussung der Psoriasis-Krankheit.
Zudem können auch extreme Gewichtsschwankungen, mechanische Reizungen durch Kratzen, Druck oder scheuernde Kleidung sowie hormonelle Umstellungen, etwa in der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren eine Schuppenflechte begünstigen.
Symptome einer Psoriasis
Die Symptome der Schuppenflechte (Psoriasis) können von Person zu Person variieren, aber typischerweise manifestiert sich die Erkrankung durch bestimmte charakteristische Anzeichen. Die einzelnen Psoriasis-Formen lassen sich nach Ausprägung, Aussehen und den betroffenen Körperstellen unterscheiden.
Nachfolgend findest du ein Überblick über die gängigsten Formen und Symptome einer Psoriasis:
Psoriasis vulgaris:
Die sogenannte Psoriasis vulgaris ist mit 80-90 Prozent die häufigste Form der Schuppenflechte. Sie wird auch Plaque-Psoriasis genannt und äußert sich durch folgende Merkmale:
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Rote Hautflecken: Erhöhte, entzündete Hautareale, die in der Regel mit einem charakteristischen silbrigen Schuppenbelag bedeckt sind.
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Schuppenbildung: Silbrige, trockene Schuppen, die sich auf der Haut bilden. Diese Schuppen entstehen aufgrund des beschleunigten Wachstums und der Ansammlung von Hautzellen. Sie werden auch Plaques genannt, daher der Name Plaque-Psoriasis.
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Juckreiz und Brennen: Die betroffenen Hautstellen können stark jucken und brennen, was zu Unannehmlichkeiten führt. Durch das Kratzen kann sich die Haut weiter entzünden.
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Verdickte Haut: An den betroffenen Stellen kann die Haut verdickt sein, insbesondere an den Ellenbogen, Knien oder der Kopfhaut.
Psoriasis palmoplantaris:
Die Psoriasis palmoplantaris bezeichnet eine besondere Form der Schuppenflechte, die 10 bis 15 Prozent der Psoriatiker betrifft. Kennzeichnend ist:
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Begrenzung: Sie tritt nur an Händen und Füßen auf.
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Rötungen, Schuppenbildung, Eiterbläschen und Schmerzen: Rötungen und schuppende Plaques, die oft zu schmerzhaften Einrissen in der Haut führen. Je nach Ausprägung treten Pusteln und/oder Eiterbläschen an Handflächen und Fußsohlen auf.
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Ausprägung: Bei bis zu 15 Prozent der Patienten sind die Handflächen und Fußsohlen gleichermaßen betroffen.
Psoriasis Arthritis:
Bei etwa 20 Prozent der Erkrankten äußert sich die Schuppenflechte auch in den Gelenken. Mediziner sprechen dann von einer Psoriasis-Arthritis, der wir uns im nächsten Abschnitt noch detaillierter widmen werden, da jeder dritte bis vierte Schuppenflechtpatient an der rheumatischen Gelenkerkrankung leidet. Sie zeigt sich durch:
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Entzündung und Versteifung: In den meisten Fällen entzünden sich die Finger- oder Zehengelenke, schwellen an, werden steif und schmerzen. Manchmal sind auch die Iliosakralgelenke oder die Wirbelsäule betroffen.
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Dauerhafte Schädigung: Die zugrundeliegende Entzündung kann dazu führen, dass die beteiligten Gelenke dauerhaft geschädigt werden.
Psoriasis inversa:
Manchmal tritt Psoriasis ausschließlich in Hautfalten auf, wie in der Leisten- oder Gesäßfalte, unter den Achseln, in der Genitalregion oder bei Frauen unter und zwischen den Brüsten. Das Besondere:
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Keine Schuppenbildung: Bei dieser Form zeigen sich häufig keine Schuppen, da die Haut an den oben genannten Körperregionen eher feucht ist und wegen der ständigen Reibung kaum Plaques entstehen.
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Großflächige Rötungen: In den Hautfalten bilden sich entzündete, juckende Rötungen, die nässen und wund werden können. Mitunter kommen Pilzinfektionen hinzu oder werden mit diesen fälschlicherweise verwechselt.
Nagelpsoriasis:
Bei manchen Menschen mit Schuppenflechte verändern sich auch die Nägel. Folgende Merkmale sind für eine Nagelpsoriasis kennzeichnend:
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Veränderung der Nagelstruktur: Es entstehen kleine Dellen im Nagel, eine Verdickung des Nagels oder gelblich-braune Verfärbungen. Außerdem kann sich der Nagel ablösen.
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Nagelfalzschwellung: Die Hautfalte an den Rändern der Nagelplatte schwillt oft an.
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Häufigkeit: Sie kommt bei ungefähr der Hälfte aller Psoriatiker vor. Sind auch die Gelenke entzündet, ist die Schuppenflechte der Nägel sogar noch häufiger: 70 Prozent der Betroffenen in dieser Situation erkranken daran.
Psoriasis pustulosa:
Die Generalisierte Pustulöse Psoriasis (GPP) oder auch Psoriasis pustulosa genannt, äußert sich wie folgt:
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Eitrige Bläschen: Diese Art manifestiert sich durch mit Eiter gefüllte Bläschen (Pusteln), die bei Menschen mit Schuppenflechte auf der entzündeten Haut erscheinen. Der Eiter ist nicht infektiös, da er keine Krankheitserreger enthält.
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Auftreten: Entweder ist sie auf bestimmte Bereiche am Körper beschränkt oder betrifft den gesamten Körper.
Psoriasis-Arthritis
Wie bereits erwähnt, leidet jeder dritte bis vierte Psoriatiker zusätzlich an einer rheumatischen Gelenkerkrankung. Im Gegensatz zum klassischen Gelenkrheuma beginnt die Psoriasis-Arthritis meist an jenen Stellen, wo Muskeln, Sehnen und Bänder im Knochen verankert sind. Durch die Entzündung entsteht anfänglich meist ein Schmerz, wenn auf diese Stelle gedrückt wird.
Überwiegend trifft es Zehen oder Fingergelenke, aber auch Knie, Ellbogen, Handgelenke oder die Wirbelsäule können betroffen sein. Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Steifheit des Gelenks. Insbesondere morgens sind die Gelenke steif (Morgensteifigkeit). Dieses kann länger als 30 Minuten andauern. Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis treten die Gelenkprobleme nicht unbedingt symmetrisch auf, sondern eventuell auch nur einseitig.
Die gleichzeitige Entzündung aller Gelenke eines Fingers oder Zehs und der Sehnen einschließlich ihrer Ansätze am Knochen führt zur Verdickung des gesamten Fingers oder Zehs. Die zugrundeliegende Entzündung kann dazu führen, dass die beteiligten Gelenke dauerhaft geschädigt werden. Eine medikamentöse Psoriasis Behandlung ist hier unumgänglich. Klassische Rheuma-Medikamente sind hier oft die erste Wahl.
Interessant: Bei drei von vier Patienten beginnt die Form nach jahrelangem Bestehen der klassischen Schuppenflechte, viel seltener treten Schuppenflechte und Arthritis gleichzeitig auf oder die Arthritis zeigt sich sogar vor Auftreten der Hauterscheinungen.
Begleiterkrankungen
Betroffene Menschen mit Schuppenflechte haben ein erhöhtes Risiko auch weitere Erkrankungen – vor allem Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie Bluthochdruck, Atherosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Stoffwechselerkrankungen, wie Adipositas, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen – zu entwickeln. Übergewicht und entzündliche Darmerkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Crohn gehören ebenfalls dazu.
Genetische Veranlagung als Basis
Wie bereits kurz erwähnt, ist Schuppenflechte zu einem erheblichen Anteil erblich bedingt. Es wird eine familiäre Häufung beobachtet, wobei ebenfalls mehrere Generationen übersprungen werden können.
Jeder, der die Veranlagung in sich trägt, kann im Prinzip an Schuppenflechte erkranken. Frauen und Männer erkranken etwa gleich häufig.
Das Erkrankungsrisiko steigt, je mehr Familienmitglieder betroffen sind. Leidet zum Beispiel nur ein Elternteil von dir an Schuppenflechte, so liegt das Erkrankungsrisiko von dir bei rund 10 Prozent. Sind Vater und Mutter betroffen, steigt das Risiko auf etwa 30 Prozent.
Die Genetik allein heißt jedoch nicht, dass du mit Sicherheit erkranken wirst, denn Schuppenflechte wird als multifaktorielle Erkrankung betrachtet, bei der mehrere Gene und Umweltfaktoren zusammenspielen. Die genetische Veranlagung allein erklärt nicht die gesamte Entstehung der Krankheit, sondern schafft eine Anfälligkeit, die durch Umweltfaktoren ausgelöst werden kann – den sogenannten Triggern. Kommt die genetische Veranlagung und mindestens ein Risikofaktor zusammen, kann das Immunsystem bei den betroffenen Menschen entgleisen, so dass sich die für Schuppenflechte typischen Entzündungen auf der Haut zeigen.
Unterschieden wird zwischen äußeren und inneren Faktoren, welche die Krankheit beeinflussen. Zu den äußeren Faktoren zählen Hautverletzungen, Hitzeeinwirkung oder chemische Stoffe, zum Beispiel in Seifen. Innere Faktoren können Stress, Hormonschwankungen, Medikamente, Alkohol oder Tabak sein.
Gut zu wissen: Bei jedem Menschen sind die Trigger unterschiedlich. Was bei dir eine Schuppenflechte auslöst, muss für eine andere Person nicht zwingend eine Auswirkung haben. Umgekehrt können auch Menschen an Psoriasis erkranken, in deren Familie noch nie Schuppenflechte aufgetreten ist.
Daher solltest du dir merken, dass nicht die Krankheit, sondern die Veranlagung vererbt wird und ein Risikofaktor für einen Ausbruch darstellt.
Schuppenflechte – Häufigkeit und Alter
Schätzungsweise knapp 2 Millionen Menschen in Deutschland und rund 125 Millionen weltweit leiden unter der Autoimmunerkrankung. Männer und Frauen erkranken ähnlich häufig.
Nach Neurodermitis ist Schuppenflechte die zweithäufigste chronische Hauterkrankung. Im Erwachsenenalter tritt Psoriasis mit einer Häufigkeit von etwa zwei Prozent auf, was sie zu einer vergleichsweise verbreiteten Krankheit macht.
In der Altersgruppe bis 18 Jahre kommt Schuppenflechte seltener vor und wird nur bei etwa einem Prozent der Kinder und Jugendlichen diagnostiziert.
Trotzdem bleibt Schuppenflechte im Kindes- und Jugendalter keineswegs selten: Sie macht mehr als vier Prozent aller Hauterkrankungen bei Personen unter 16 Jahren aus. Damit ist sie in dieser Altersgruppe, nach Neurodermitis, die am häufigsten auftretende chronische Erkrankung der Haut.
Ob jung oder bereits älter – 70 Prozent der Betroffenen zeigen einen begrenzten Hautbefall – eine leichte Form der Psoriasis. Etwa 30 Prozent haben einen mittelschweren bis schweren Verlauf. Viele weisen eine gleichbleibende Krankheitsaktivität auf. Jedoch verläuft Psoriasis schubweise und kann sich zum Beispiel über die Wintermonate verschlechtern und im Sommer verbessern.
Mediziner unterscheiden zwischen zwei Psoriasis-Typen:

Typ 1 (Frühtyp):
Die meisten Betroffenen leiden am Typ 1, der zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr das erste Mal auftritt. Hier spielt die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle. Dieser Typ weist häufige Rückfälle sowie schwere Verläufe mit einer aufwendigen Form der Behandlung auf.

Typ 2 (Spättyp):
Beim Typ 2 erkranken Betroffene nach dem 40. Lebensjahr, oftmals zwischen 50 und 60 Jahren. Die Erkrankung verläuft eher mild, ohne große Neigung zu Rückfällen. Eine familiäre Häufung der Krankheit ist nicht erkennbar. Bei dieser Form der Schuppenflechte werden die Beschwerden durch äußere Faktoren ausgelöst.
Typische Hautveränderungen bei Schuppenflechte
Jeder hatte schonmal gerötete Haut und trockene Hautstellen, doch mit Psoriasis hatte dieses dann weniger zu tun, denn es gibt ganz bestimmte Anzeichen, die bei einer Schuppenflechte auftreten. Zu den drei häufigsten Symptomen gehören:
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Hautrötung
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Schuppung
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Verdickung der Haut
Die chronisch-entzündliche Hautkrankheit zeigt sich durch scharf abgegrenzte, rosa- oder silbrig schimmernde, erhabene Flecken (Plaques). Die Plaques können eine unterschiedliche Größe haben und zum Teil stark jucken.

Wo tritt Schuppenflechte am Körper auf?
Wer einen Verdacht auf Schuppenflechte hat, sollte seine Kopfhaut sowie die Hautareale hinter und in den Ohren prüfen, denn dort kommen Schuppenflechteherde besonders häufig vor.
Psoriasis entsteht, neben zahlreichen anderen Körperstellen, öfters auch an den Händen und Füßen.
Häufig betroffen sind folgende Areale:
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Ellbogen
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Fingernägel
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Knie
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Schienbeine
Seltener treten die Hautveränderungen an folgenden Stellen auf:
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Achselhöhlen
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Intimbereich
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Bauchnabel
Schuppenflechte: Diagnose beim Arzt
Die Diagnose von Schuppenflechte wird in der Regel von einem Dermatologen, sprich Hautarzt gestellt. Hautärztinnen und -ärzte erkennen eine Schuppenflechte in der Regel an der typischen Optik.
Die Diagnosestellung könnte bei dir wie folgt verlaufen:
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Anamnese: Der Arzt wird eine ausführliche Anamnese erheben, um Informationen über deine Krankengeschichte zu erhalten. Dies umfasst Fragen zu deinen Symptomen, deinem Verlauf der Beschwerden, etwaige Auslöser und familiäre Vorgeschichten.
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Körperliche Untersuchung: Danach wird der Dermatologe eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um die charakteristischen Hautveränderungen der Psoriasis vulgaris, wie die erhabenen, entzündeten Hautstellen mit silbrigen Schuppen zu identifizieren.
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Untersuchung der Nägel: Neben der Haut werden auch deine Nägel auf charakteristische Merkmale wie Verfärbungen, Dellen oder Brüchigkeit untersucht.
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Ausschluss anderer Hauterkrankungen: Es ist wichtig, andere Hauterkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie Psoriasis verursachen könnten. Dazu kann der Arzt von dir kleine Hautproben entnehmen oder andere diagnostische Tests durchführen, um eine geeignete Psoriasis Behandlung einzuleiten. Dafür trägt der Arzt an einer der betroffenen Hautstellen die Schuppen vorsichtig ab.
Es ist wichtig, dass du dem Arzt alle relevanten Informationen über deine Symptome und deine Krankengeschichte mitteilst, um eine genaue Diagnose zu ermöglichen. Fragen, wie lange die Beschwerden schon bestehen oder ob es in der Familie bereits Fälle von Schuppenflechte gibt, sind zwei von vielen möglichen medizinischen Fragestellungen. Nach der Diagnose kann dir der Dermatologe eine geeignete Behandlung empfehlen, die je nach Schweregrad der Psoriasis und individuellen Faktoren variiert.
Da die Schuppenflechte viele Gesichter hat und in verschiedenen Formen und Ausprägungen vorkommt, kann es zum Teil für den klassischen Hausarzt schwer sein, diese auf Anhieb zu diagnostizieren. Darum sollte die Diagnose einer Psoriasis immer von einer Dermatologin bzw. einem Dermatologen gestellt oder bestätigt werden, damit auch die optimale Psoriasis Behandlung mit all ihren wiederkehrenden Schüben eingeleitet werden kann.
Schuppenflechte behandeln: Was hilft?
Psoriasis vulgaris-Symptome sind für die meisten Betroffenen sowohl körperlich als auch psychisch belastend. Viele fragen sich, welche Behandlung gegen Schuppenflechte hilft und was sie gegen ihren persönlichen Leidensdruck tun können. Auch wenn die Krankheit bislang nicht heilbar ist, lässt sie sich mit der richtigen Behandlung in den meisten Fällen gut kontrollieren. Für diese stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung und müssen abhängig vom Schweregrad der Beschwerden, der betroffenen Körperbereiche und individueller Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand getroffen werden.
Zur Messung des Schweregrades verwendet der Arzt den sogenannten PASI-Score (Psoriasis Area and Severity Index). Dieser ist das am häufigsten eingesetzte Score-Verfahren zur klinischen Beurteilung einer Schuppenflechte, da die damit ermittelten Werte eine zuverlässige Beurteilung des vorliegenden Schweregrades ermöglichen:
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Werte bis 10 entsprechen einer leichten bis mittelschweren Psoriasis
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Werte über 10 beschreiben eine schwere Psoriasis. Der maximale PASI-Score kann bei schweren Erkrankungen 72 Punkte erreichen.
Die Behandlung sollte sich in einer signifikanten Senkung des PASI-Scores widerspiegeln. Um die Senkung des Wertes zu erreichen, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Insgesamt gibt es vier Therapiesäulen:
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Topische Therapie
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Systemische Therapie
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UV-Therapie
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Begleitende Therapiemaßnahmen
Es können auch mehrere Behandlungsmethoden zeitgleich erfolgen. In leichten Fällen kommt eine rein äußerliche Behandlung, sprich topische Therapie, in Form von Cremes, Salben und Lotionen infrage. Bei einer mittelschweren bis schweren Schuppenflechte verschreibt der Hautarzt vermehrt Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen – auch systemische Therapie genannt.

Nachfolgend eine Übersicht über eine mögliche Behandlung der Psoriasis:
1. Topische Therapie:
Hierbei wird eine spezielle Psoriasis Creme oder Salbe direkt auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen. Diese Art der Behandlung ist bei einer Psoriasis vulgaris empfohlen, wenn nur wenige Hautareale betroffen sind und es sich um eine leichte Form der Schuppenflechte handelt. Hierbei kommen vor allem Kortison- oder Vitamin-D-haltige Mittel zum Einsatz. Cremes und Salben mit Kortikoiden weisen einen sehr guten Wirkmechanismus auf die Entzündung, gegen Schuppenbildung und auch gegen den Juckreiz auf.
Wer lieber auf Kortison verzichten möchte, sollte zu Intensivcremes greifen, die ohne Kortikoide auskommen. So eignet sich zum Beispiel die N1 Psoriasis Intensivcreme zur Behandlung von Schuppenflechte und Ekzemen. Die Psoriasis Creme beruhigt die Haut und lindert die Symptome wie Juckreiz, Rötungen, Schuppenbildung und anhaltend trockene Veränderungen der Haut. Praktisch: die enthaltenen Wirkstoffe haben stark feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und helfen Juckreiz und Reizungen langanhaltend zu lindern – ganz ohne Kortison, Hormone, Parfüm oder Antibiotika.
Je nach anfänglichem Schweregrad der Beschwerden, ist die N1 Psoriasis Intensivcreme zur äußerlichen Anwendung über einen Zeitraum von 4 bis 12 Wochen zu empfehlen.

2. Systemische Therapie:
Medikamente zur innerlichen Behandlung werden bei mittelschweren bis schweren Hautbeschwerden durch die Schuppenflechte verschrieben. Sie hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems. Hier kann der behandelnde Arzt auf eine große Bandbreite an Arzneimitteln zurückgreifen – egal ob in Form von Tabletten oder Spritzen. Auf diese Weise kann quasi jeder Patient optimale und erfolgreiche Behandlungen erhalten. Dafür muss vorab eine genaue Anamnese erfolgen und das Risikoprofil sowie das Lebensalter betrachtet werden. Psoriatiker mit Begleiterkrankungen oder weiteren Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder Krebs, bekommen andere Medikamente und Behandlungen, als Patienten, die ansonsten gesund sind.

3. UV-Licht-Therapie:
Die Behandlung mit UV-Licht (Phototherapie) ist bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte ratsam. Hierfür wird die betroffene Hautschicht mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Das UV-Licht hemmt die Entzündung in der Haut und verlangsamt die Zellteilung. Unterstützend zu den regelmäßigen UV-Bestrahlungen können Bäder mit Salzwasser wirksam sein, indem sie die Haut lichtempfindlich machen. Diese sehr wirksame Therapie wird als Balneophototherapie bezeichnet.

4. Begleitende Therapiemaßnahmen:
Psoriatiker sollten stets darauf achten, dass ihre Haut in einem möglichst guten Zustand bleibt. Das gelingt unter anderem durch eine reine, regelmäßige Pflegeroutine. Die richtige Hautpflege hat hier eine große Bedeutung, denn sie wird eingesetzt, um die Hornschicht geschmeidiger zu machen, oberflächliche Schuppen zu verringern und damit die schützende Hautbarriere wiederherzustellen. Sie unterstützt auf diese Weise auch die Wirksamkeit eines arzneilichen Therapieansatzes.
Schuppenflechte-Patienten sollten bei der Auswahl der Hautpflege- und Reinigungsprodukte darauf achten, dass Wirkstoffe enthalten sind, die für die Bedürfnisse ihrer Haut geeignet sind. Entweder verwendest du zur Pflege eine geeignete Psoriasis Creme, wie die N1 Psoriasis Intensivcreme oder wählst hypoallergene Produkte. Besonders empfehlenswert sind die Wirkstoffe Urea und Salicylsäure.
Fazit der Behandlungsmöglichkeiten
Die Auswahl der optimalen Therapie hängt von individuellen Faktoren jedes einzelnen ab. Wunder dich nicht, wenn Ärzte verschiedene Ansätze kombinieren, um die bestmögliche Kontrolle über die Symptome zu erreichen. Wichtig ist, dass die Psoriasis Behandlung regelmäßig kontrolliert und Medikamente gegebenenfalls angepasst werden, um deine Lebensqualität mit ihren unvorsehbaren Schüben zu erhöhen.
Schuppenflechte vorbeugen: Was kann ich selbst tun?
Klar ist, dass eine gesunde Lebensweise die Symptome und das starke Auftreten der Psoriasis vulgaris mildert. Es gibt daher keine Maßnahmen, mit denen du einer Schuppenflechte direkt vorbeugen kannst.
Gibt es in deiner Familie bereits Fälle von Schuppenflechte, solltest du versuchen, Risikofaktoren wie Alkohol oder Nikotin zu vermeiden. Außerdem empfehlen wir dir, dich mit folgenden Themen einmal näher zu befassen:
Ernährung
Psoriasis-Patienten können den Verlauf und die Ausprägung durch eine geeignete Ernährung positiv beeinflussen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine vollwertige Kost mit viel frischem Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten sowie gesundheitsfördernden Fetten und tierischen Produkten. Zucker und Salz solltest du nur sparsam verwenden. Wasser und ungesüßter Tee eignen sich als Getränke am besten. Eine ausgewogene Ernährung ersetzt nicht die Behandlung, kann diese aber sinnvoll unterstützen.


Stressmanagement
Übermäßiger Stress kann zu einem Psoriasis-Schub führen. Die Erkrankung wiederum führt ihrerseits zu Stress – Gründe dafür sind zum Beispiel soziale Ausgrenzung sowie die körperlichen Anzeichen der Erkrankung, die oft für Scham sorgen. Der Teufelskreis beginnt. Lerne daher Möglichkeiten, um mit Stress besser umzugehen und sorge für genügend schöne Ausgleichsmomente, die dir eine innere Ruhe verschaffen. Wie wäre es zum Beispiel mit Entspannungstechniken, wie Yoga, Meditation oder Achtsamkeitstraining?
Gesunde Lebensgewohnheiten
Neben der ausgewogenen Ernährung, sind sportliche Einheiten und ausreichender Schlaf gesundheitsfördernd, da sie dein allgemeines Wohlbefinden anregen, dein Immunsystem stärken und so das Risiko für einen Ausbruch verringern können. Bist du übergewichtig, versuche die überflüssigen Pfunde zu reduzieren.


Hautscreening
Prüfe deine Hautoberfläche regelmäßig auf mögliche Veränderungen. Da es keine Methoden zur Früherkennung der Psoriasis vulgaris gibt, solltest du zudem das Auftreten von Hautproblemen möglichst schnell medizinisch abklären lassen – vor allem, wenn es Familienangehörige mit Psoriasis gibt.
Vermeidung von Hautverletzungen
Verletzungen der Haut können zu neuen Schüben führen. Vermeide übermäßiges Kratzen oder Reiben der Haut und schütze dich so vor Verletzungen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen von Person zu Person unterschiedlich sein kann, da die Auslöser und Ursachen der Psoriasis individuell variieren. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlungen der Schuppenflechte (Psoriasis) sind entscheidend, um den Verlauf der Beschwerden im Alltag zu kontrollieren.
