Eine Schwangerschaft ist eine schöne und aufregende Zeit, die mit vielen Emotionen verbunden ist. Du freust dich auf dein Kind und darauf, es endlich im Arm zu halten und gleichzeitig beschäftigt dich die Pandemie, mit der wir seit drei Jahren leben. Als werdende Eltern stellt ihr euch viele Fragen bezüglich Risiken, Abläufen und Vorschriften in Bezug auf Sars Cov 2. In diesem Ratgeber findest du Informationen rund um das Thema Schwangerschaft in Verbindung mit Covid 19 und Antworten auf die häufigsten Fragen.

Sars Cov 2: allgemeine Informationen

Im Winter 2019 wurde das Coronavirus erstmals entdeckt. Anfang 2020 traten die ersten Fälle in Deutschland auf und es entwickelte sich die weltweite Corona Pandemie. Bei Sars Cov 2, allgemein als Corona oder Covid 19 bezeichnet, handelt es sich um eine stark ansteckende Viruserkrankung, die besonders die Atemwege und die Lunge betrifft. Menschen aller Altersgruppen können an Corona erkranken. Verschiedene Risikofaktoren wie Vorerkrankungen können zu einem schweren Verlauf führen. Auch ein milder Verlauf kann Langzeitfolgen wie Long oder Post Covid nach sich ziehen.

Symptome des Coronavirus

Der Verlauf einer Corona Infektion ist individuell. Nicht immer treten Beschwerden auf. Eine Infektion kann völlig symptomfrei verlaufen. Das macht es schwer, Infektionsketten erfolgreich zu unterbrechen. Die am häufigsten auftretenden Symptome von Covid 19 sind:

  • Fieber

  • Gliederschmerzen

  • Erschöpfung

  • Kopfschmerzen

  • Schnupfen

  • Husten

  • Halsschmerzen

Wie gefährlich ist eine Infektion für Mutter und Kind?

Besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel steigen Anspannung und Sorge vor einer Infektion mit dem Coronavirus kurz vor der Geburt. Anhand der Datenlage ist abzulesen, dass Schwangere ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben als nicht schwangere Frauen. Als werdende Eltern stellt ihr euch sicher die Frage, wie sich eine Infektion mit Covid 19 auf das ungeborene Kind auswirkt. Tatsächlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich eine Infektion während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen kann. Bislang sind nur sehr wenige Fälle bekannt, in denen das Baby nach der Geburt Krankheitsanzeichen aufwies, die mit einer Coronainfektion der Mutter in Zusammenhang stehen könnten. Umfassende Studien dazu gibt es bislang noch nicht.

Drohen bei einer Infektion Komplikationen in meiner Schwangerschaft?

Die Risikofaktoren, die einen schweren Verlauf von Covid 19 begünstigen, sind für Schwangere besonders relevant. Übergewicht, ein höheres Alter und Vorerkrankungen können einen schweren Verlauf begünstigen. Erkrankungen wie Schwangerschaftsdiabetes treten erst im Laufe einer Schwangerschaft auf und können das Risiko ebenfalls erhöhen. Solltest du einer Risikogruppe angehören, spreche deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt darauf an.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert über das Risiko einer Frühgeburt im letzten Schwangerschaftsdrittel oder dem Auftreten einer Präklampsie aufgrund einer Coronaerkrankung der Mutter. Unter einer Präklampsie versteht man Bluthochdruck in Verbindung mit vermehrtem Ausscheiden von Eiweiß über den Urin. Eine engmaschige ärztliche Überwachung ist notwendig.

Mutterschutz während der Pandemie

Als werdende Mutter stehen einige Veränderungen an. Diese betreffen auch das Berufsleben. Wie die Regelungen bezüglich des Mutterschutzes in deinem Job sind, ist abhängig von deinem Bundesland. Arbeitgebende müssen bewerten, ob Schwangere im Beruf einem höheren Risiko für eine Infektion ausgesetzt sind. Möglicherweise kannst du deinen Job im Home Office ausführen, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung zu mindern.

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Ein positiver Test: wie geht es jetzt weiter?

Für werdende Mütter ist ein positiver Coronatest zunächst ein Schock. Die Sorge um das ungeborene Kind steht im Vordergrund. Wenn du dich mit Corona infiziert hast, solltest du deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen informieren. Auch ein Gespräch mit deiner Hebamme kann dir Ängste und Sorgen nehmen und offene Fragen klären. Vor allem solltest du dich schonen und die Ruhe bewahren, da sich Stress negativ auf deine Schwangerschaft auswirken könnte.

Bei einem milden Verlauf spricht nichts dagegen, sich in Absprache mit dem zuständigen Arzt oder der zuständigen Ärztin zuhause zu erholen. Treten Komplikationen auf, ist eine Behandlung von Covid 19 im Krankenhaus unvermeidbar, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

Einer Infektion vorbeugen: diese Maßnahmen könnt ihr ergreifen

Während einer Schwangerschaft machst du dir verständlicherweise viele Gedanken um die Gesundheit deines Babys. Die Pandemie hat die Ängste und Sorgen werdender Mütter in vielerlei Hinsicht beeinflusst.

Leider lässt sich eine Infektion nie zu hundert Prozent verhindern. Vorbeugende Maßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung jedoch nachweislich senken. Als besonders effektiv haben sich FFP2 Masken erwiesen. Trotz der gelockerten Maskenpflicht ist es ratsam, weiterhin nicht auf einen Mund Nasen Schutz zu verzichten. Er mindert das Ansteckungsrisiko nachweislich. Meide nach Möglichkeit Zusammenkünfte vieler Menschen und beachte die AHA-Regeln. Klagt jemand in deinem Umfeld über Fieber oder Erkältungssymptome, solltest du auf Kontakt verzichten.

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Impfung in der Schwangerschaft: was du über Booster Impfung und Co. wissen solltest

Der Impfstoff ist der effektivste Weg, um die Ausbreitung von Infektionen bei schwangeren Frauen zu verhindern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Corona Schutzimpfung für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und Stillende mit dem MRNA Impfstoff von Biontech.

Bis zu sechs Monate nach der Impfung mit MRNA Impfstoffen konnten Studien Antikörper in der Muttermilch nachweisen, die zu einer passiven Immunisierung des Kindes führen. Die Impfung ist nicht schädlich für dein ungeborenes Kind. Sie hat keinerlei Einfluss auf die Qualität deiner Muttermilch.

Die Impfkommission empfiehlt die Impfung bei Frauen mit Kinderwunsch, damit diese im Falle einer Schwangerschaft von Anfang an bestmöglich gegen einen schweren Verlauf geschützt sind. Die Impfung hat keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern.

Ist eine natürliche Geburt während Corona möglich?

Ja, eine natürliche Geburt ist auch unter einer Covid 19 Infektion möglich. Weder für einen Kaiserschnitt noch für die Einleitung der Geburt gibt es eine durch Corona begründete Notwendigkeit.

Normalerweise steht einer Begleitperson während der Geburt nichts im Wege. Vorausgesetzt, weder die werdende Mutter noch die gewählte Begleitung sind an Corona erkrankt.

Die Regeln können sich von Krankenhaus zu Krankenhaus unterscheiden. Wenn du kurz vor der Geburt stehst, ist es sinnvoll, dich über die aktuell geltende Verordnung im Krankenhaus eurer Wahl zu informieren.

Für Hausgeburten gilt weiterhin, dass sie nur empfehlenswert sind, wenn keine Geburtsrisiken bekannt sind. Falls du eine Hausgeburt in Betracht ziehst, weil du dich um deine und die Gesundheit deines Babys sorgst, könnte eine ambulante Geburt eine Alternative für dich sein. Das Baby kommt im Krankenhaus zur Welt und die Hebamme übernimmt die Betreuung bei euch zuhause. Wenn aus Sicht der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes nichts dagegen spricht, dürft ihr schon nach einigen Stunden wieder nach Hause und könnt dort eure Kennenlernzeit in Ruhe genießen.

Corona nach der Geburt: Mutter und Kind werden nicht getrennt

Bleibst du nach der Geburt für eine Weile im Krankenhaus, kann es dort eventuell zu einer Infektion kommen. Viele werdende Mütter haben Angst davor, dass eine Infektion während des Krankenhausaufenthaltes bedeutet, dass sie von ihrem Kind getrennt werden. Diese Sorge ist unbegründet. Du darfst bei deinem Baby bleiben. Besonders für früh geborene Kinder ist der enge Kontakt zur Mutter in den ersten Wochen überlebenswichtig. Voraussetzung dafür ist, dass dein Baby keiner besonderen medizinischen Versorgung bedarf und dein Verlauf mild ist.

Wie gefährlich ist Corona für Neugeborene?

In den meisten Fällen zeigen Babys, deren Mütter unter der Geburt positiv auf Covid 19 getestet gewesen sind, keine Anzeichen der Erkrankung. Die Ansteckung im Mutterleib ist selten und bislang nur in extrem seltenen Fällen nachweisbar gewesen. Allerdings können sich Babys außerdem des Mutterleibes neu mit Covid 19 infizieren. Infektionen der Atemwege sind für Säuglinge grundsätzlich gefährlicher als für ältere Kinder. Es bedarf deshalb einer medizinischen Beobachtung. Leichte Symptome können Eltern zuhause behandeln. Prozentual gesehen sind Erkrankungen bei Kindern selten, schwere Verläufe noch seltener. Der Aufenthalt auf der Kinder-Intensivstation betrug bei Covid 19 Erkrankungen im Schnitt ein bis zwei Tage.

Besuche nach der Geburt: das ist zu beachten

In der ersten Zeit möchten Familie und Freunde das Baby gerne kennenlernen. Dabei gibt es in Coronazeiten einige Neuerungen zu beachten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist in Kliniken weiterhin vorgeschrieben. Des Weiteren sollten sich Besuchende an die geltenden Hygieneregeln halten. Corona wird über die Tröpfcheninfektion und die Schmierinfektion übertragen. Um das Risiko einer Infektion zu verringern, sollte auf direkten Körperkontakt möglichst verzichtet werden. Menschen, die Krankheitszeichen an sich bemerken, sollten ohnehin lieber zuhause bleiben. Gründliches Händewaschen und Desinfizieren ist vor dem Halten eines Säuglings grundsätzlich Pflicht. Babys sind sehr empfindlich. Sind sind anfälliger für Krankheiten und die Genesung verläuft weniger unkompliziert als bei Erwachsenen.

Da die vorherrschende Omikron-Variante sehr ansteckend ist, sollte auch aus Rücksichtnahme auf andere Menschen, die im Krankenhaus stationiert sind oder arbeiten, Besuch auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Viele Kliniken erlauben ausschließlich Besuch von Geschwisterkindern und Elternteilen und begrenzen diesen auf ein paar Stunden täglich.

Corona im Wochenbett: darf ich mein Baby trotz Covid 19 stillen?

Während einer Corona Infektion zu stillen ist kein Problem. Covid 19 kann, anders als die Antikörper, nicht durch die Muttermilch übertragen werden. Auf diesem Wege ist eine Ansteckung nicht möglich.

Die Stillzeit ist eine sehr intensive und innige Zeit für Mutter und Kind. Sie ist geprägt durch engen Körperkontakt. Stillende können ihr Baby währenddessen über die Tröpfcheninfektion mit dem Virus anstecken. Wenn du dein Baby stillen möchtest, solltest du deshalb die Hygieneempfehlungen einhalten, um das Risiko einer Übertragung zu senken.

Tipps für Corona in der Schwangerschaft

Spreche mit deinen Ärztinnen und Ärzten von Anfang an offen über Ängste und Sorgen. Nur so lassen sich im Vorfeld alle offenen Fragen zum Thema Corona und Schwangerschaft klären. Informiert euch rechtzeitig über die lokal geltenden Regelungen in eurem Wunschkrankenhaus und bereitet euch auch darauf vor, dass es kurz vor oder nach der Geburt eine Covid 19 Infektion geben könnte.

Ein weiterer Tipp, um ein erhöhtes Risiko einer Corona Infektion vor der Geburt zu mindern: viele Anbieter ermöglichen Schwangeren Zugang zu Onlinekursen für die Geburtsvorbereitung. Auch Hebammen bieten teilweise online Sprechstunden an, um Schwangere zu beraten.