Dich hat eine Zecke gebissen? Keine Panik! Auch wenn Zeckenstiche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, ist ein Stich in den meisten Fällen harmlos und die Infektion lässt sich gut behandeln. Wichtig ist, dass die Zecke so schnell wie möglich auf die richtige Weise entfernt wird. Wie du eine Zecke entfernst und eine mögliche Borreliose erkennen kannst und dich vor Zeckenbissen am besten schützt, erfährst du hier.


Zecke entfernen – so geht’s

Hast du eine Zecke auf deiner Haut entdeckt, ist diese zunächst als kleiner dunkler Punkt sichtbar. Ist dies der Fall, solltest du so schnell wie möglich handeln, um eine Lyme-Borreliose und auch eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu verhindern. Je früher du die Zecke entfernst, desto geringer ist das Risiko, dass sie Krankheitserreger über den Zeckenstich an dich weitergibt. Im Schnitt dauert es mehrere Stunden, bis Bakterien wie Borrelien vom Darm der Zecke in den Saugapparat gelangen. FSME-Viren können bereits innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich weitergegeben werden. Daher reagiere lieber schnell, denn die Tiere können bis zu acht Tage an deinem Körper festsetzen, bis sie vollgesaugt mit deinem Blut abfallen.

 

Zur Zeckenentfernung stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung:

  • Zeckenzange

  • Zeckenschlinge

  • Zeckenpinzette

  • Zeckenkarte

Um eine Zecke sicher und effektiv zu entfernen, folge diesen Schritten der Behandlung:

  1. Desinfiziere vor der Benutzung Hilfswerkzeuge wie eine Pinzette gründlich, um das Eindringen von weiteren Krankheitserregern in die Stichstelle zu verhindern. 

  2. Verwende das Hilfswerkzeug deiner Wahl zum Entfernen und greife die Zecke so nahe wie möglich an deiner Haut. Falls vorhanden, verwende eine Lupe.

  3. Ziehe die Zecke langsam und gleichmäßig heraus – ohne sie zu drehen oder zu quetschen. Ist die Zecke entfernt, prüfe genau, dass nicht noch Teile des Stechapparates in der Stichstelle unter deiner Haut feststecken.

  4. Ist die Zecke vollständig entfernt, desinfiziere danach den Stich mit einem Wunddesinfektionsmittel oder reinige die Stelle mit Wasser und Seife. Ebenfalls solltest du das Zeckenwerkzeug desinfizieren.

  5. Entsorge die Zecke sicher, indem du sie in einem verschlossenen Behälter oder in Alufolie einschließt und sie in den Müll wirfst. Fasse dabei die Zecke nicht mit bloßen Händen an.

  6. Beobachte die Stelle vom Stich für ein paar Wochen auf Anzeichen von Infektionen oder einer Borreliose-Infektion. Wenn du Symptome wie eine sich ausbreitende Rötung um die Bissstelle, Fieber oder grippeähnliche Symptome bemerkst, suche sofort einen Arzt zur weiteren Behandlung auf. Dass sich die Einstichstelle unmittelbar nach dem Stich rötet, ist normal. Diese Rötung sollte jedoch innerhalb einiger Tage abklingen.

 

Erste Hilfe beim Zeckenbiss

Entdeckst du einen Zeckenstich, solltest du folgende Schritte befolgen:

  1. Entferne die Zecke umgehend, siehe vorangegangene Beschreibung. Ist die Zecke entfernt, reinige die Bissstelle gründlich und suche deinen Körper nach weiteren Zecken ab.

  2. Verwende zur Entfernung auf keinen Fall irgendwelche Hausmittel. Diese erhöhen nur die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Tier in der Einstichstelle übergeben muss und so eine Bakterieninfektion auslöst.

  3. Beobachte die Bissstelle auf deiner Haut auf Anzeichen von Infektionen.

  4. Wenn du nicht sicher bist, wie lange sich die Zecke bei dir festgesaugt hat und du dich unwohl fühlst, suche einen Arzt auf und lass dich vom Arzt auf eine mögliche Borrelien Infektion testen.

Es ist wichtig, dass du einen Zeckenstich ernst nimmst und sofort nötige Schritte zur Behandlung einleitest, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.

 

Schutz vor Zecken: Lange Kleidung und Zecken-Sprays

Vorsorge ist bekanntlich besser als Nachsorge – das gilt auch beim Schutz vor Zecken. Nachfolgend eine Übersicht, wie du dich vor einem Zeckenstich schützen kannst:

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Symptome Lyme-Borreliose: Wanderröte als Hinweis

Egal ob im Norden oder Süden – Borreliose kommt in ganz Deutschland vor. Eine von drei Zecken trägt hierzulande den Erreger in sich. Das Risiko einer Übertragung ist zunächst gering. In Deutschland infizieren sich maximal 6 von 100 Gestochenen. Insgesamt ist bei 0,3 bis 1,4 % der Zeckenbisse mit Krankheitssymptomen zu rechnen. Wird die Zecke nicht binnen einiger Stunden entfernt, steigt nach zwölf Stunden Saugzeit die Gefahr für eine Infektion.

Eine Borreliose kann sehr unterschiedliche Merkmale haben, die von Person zu Person – und je nach Stadium der Erkrankung – variieren können. Die Anzeichen zeigen sich innerhalb von Tagen bis Wochen nach einem Zeckenstich oder im Krankheitsverlauf.

Frühe Symptome (in der Regel innerhalb von 1-4 Wochen nach einem Zeckenstich):

  • Eine kreisförmige, sich ausbreitende Rötung an der Bissstelle, die als Erythema migrans bezeichnet wird. Im Sprachgebrauch auch als Wanderröte bekannt. Sie tritt bei rund 90 % der Infektionen um die Einstichstelle auf.

  • Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Unwohlsein und Abgeschlagenheit.

Spätere Symptome (in der Regel Wochen bis Monate später):

  • Neurologische Anzeichen wie eine Entzündung der Hirn- und/oder Rückenmarkshäute, Lähmung der Gesichtsmuskeln, Schwindel und Verwirrtheit.

  • Gelenk- und Muskelschmerzen und -schwellungen.

  • Herzprobleme wie unregelmäßiger Herzschlag, Brustschmerzen und Kurzatmigkeit.

Finde dazu weitere Details bei uns in der Rubrik Zeckenbiss-Symptome.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle, die von einer Zecke gebissen werden, an einer Lyme-Borreliose erkranken. Wenn du jedoch einen Zeckenbiss hattest und ein oder mehrere der oben genannten Charakteristika entwickelst, solltest du einen Arzt aufsuchen. Eine Blutuntersuchung kann die Antikörper-Existenz nachweisen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Borreliose und FSME: Krank durch Zeckenstich

Das Positive vorab: Der Zeckenstich selbst ist für uns Menschen ungefährlich. Gefährlich sind nur die Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden können. Dazu zählt das Bakterium Borrelia burgdorferi. Borrelien leben im Darm der Zecke und nicht in ihren Speicheldrüsen wie FSME-Viren. Die Übertragung kann Borreliose auslösen. Wenn überhaupt, kommt es erst nach längerem Saugen der Zecke zu Erkrankungen mit Borrelien. Auch das Virus für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann durch einen Zeckenbiss entstehen.


Wie wird eine Borreliose diagnostiziert?

Die Borreliose-Diagnose kann im Verlauf schwierig sein, da die Symptomatik unspezifisch ist und auch bei anderen Infektionskrankheiten vorkommt. Die Diagnose basiert in der Regel auf einer Kombination von klinischen Symptomen, Ergebnissen von Labortests und der Anamnese des Patienten.

In der Regel wird die Diagnose von einem Arzt gestellt, der den Patienten untersucht, den Zeckenstich begutachtet und die Vorgeschichte des Zeckenbisses des Patienten berücksichtigt. Der Arzt kann auch Blutuntersuchungen anordnen, um Antikörper gegen Borrelien im Blut zu testen. Ist der Befund positiv, muss das jedoch nicht zwangsläufig für eine Borreliose sprechen. Treten zusätzlich Beschwerden wie Wanderröte, Kopf- und Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellungen oder Fieber auf, ist die Erkrankung sehr wahrscheinlich.

Neben dem Antikörpernachweis im Blut kann ein Test auf Antikörper im Nervenwasser erfolgen. Dafür entnimmt der Arzt der betroffenen Person mithilfe einer Liquorpunktion Nervenwasser. Ist das Rückenmark oder das Gehirn von der Infektionskrankheit betroffen – auch Neuroborreliose genannt – kann die Diagnose bei Menschen so am sichersten gestellt werden. Bei etwa 3 von 100 Menschen kommt es zu einer sogenannten Neuroborreliose.

Ist die Krankheit erst kürzlich ausgebrochen, sind möglicherweise noch keine Antikörper nachweisbar. Der Arzt kann die Infektion mit Sicherheit diagnostizieren, wenn die Bakterien nachweisbar sind. Dafür bedient er sich einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Dieser Test weist das genetische Material des Erregers nach. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Bakterien anzuzüchten.

Borreliose: Ursachen

Verursacht wird die Borreliose durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi, die überall in Deutschland durch Zecken auf den Menschen übertragen werden kann. Als Risikogebiet gilt die Natur mit ihren Wäldern, Büschen und hohen Gräsern. Rund 40 % aller Zeckenstiche ziehen sich Menschen im Garten zu. Im Frühling und Sommer tritt die Borreliose gehäuft auf, wenn die Tiere im Schatten bei einer höheren Luftfeuchtigkeit lauern.

Die Bakterien sind in der Regel in der Darmflora von Zecken vorhanden, die sich vom Blut ihres Wirtes ernähren. Sie können von einer infizierten Zecke auf den Menschen durch einen Zeckenstich übertragen werden, wenn die Zecke viele Stunden an der Haut befestigt bleibt.



Es gibt verschiedene Arten von Zecken, die Borreliose übertragen können:

Die häufigste Zeckenart in Deutschland ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) aus der Familie der Schildzecken. Das winzige Tier befällt nicht nur Menschen, sondern zum Beispiel auch Hunde, Katzen und Wild.

Die Infektion mit Borrelien kann nicht von Mensch zu Mensch oder vom Tier auf den Mensch übertragen werden. Die Übertragung erfolgt ausschließlich durch einen Zeckenstich.

Daher ist es so wichtig, dass du Maßnahmen ergreifst, um einen Zeckenstich zu vermeiden. Dazu gehört das Tragen von langärmliger Kleidung, das Vermeiden von hohem Gras und Gebüsch in Gärten und das Verwenden von wirksamen Anti-Zecken-Schutzmitteln, die beim Streifen durch die Natur und unter Bäumen empfehlenswert sind.